Wüstenblume - Waris Dirie
Vom Nomadenleben in der somalischen Wüste auf die teuersten Designer-Laufstege der Welt - ein Traum.
Und ein Alptraum, denn Waris Dirie wurde im Alter von fünf Jahren Opfer eines grausamen Rituals: Sie wurde beschnitten. In "Wüstenblume" bricht sie ihr jahrelanges Schweigen und erzählt ihre Geschichte. Heute kämpft sie als UNO-Sonderbotschafterin gegen die Genitalverstümmelung, die täglich 6000 Mädchen erleiden müssen.
FAZIT: Dieses Buch gehört definitiv in die Kategorie der unbedingt zu lesenden Bücher. Es ist sehr einfach gehalten und geschrieben, aber dafür umso eindringlicher in seiner Botschaft. Nicht nur die Beschreibung Waris' Kindheit in der Wüste, bei welcher der Leser selbst eine unglaubliche Sehnsucht nach diesen Flecken Erde spürt, sondern natürlich auch die eigentliche Botschaft, die in dieser frühen "Biographie" Waris Dirie steckt, werden dem Leser sehr eindringlich vermittelt. Die schockierende Beschreibung der Beschneidung des jungen Mädchens konfrontieren den Leser mit einer Tatsache, die auch in den westlichen Ländern viel zu wenig beachtet und bekämpft wird. Dieses grausame Ritual, dass wegen Unwissenheit und Habgier durchgeführt wird, tötet nicht nur unzähliche afrikanische Mädchen, sondern straft die, die es überleben, ein Leben lang mit Schmerzen und Beeinträchtigungen. Der unglaubliche Aufstieg Waris Diries und ihr Kampf gegen diese Tat in ihrer Heimat sind nicht nur bewundernswert, sondern spornen auch selber dazu an, Aufklärungsarbeit leisten zu wollen und wenigstens ein klein bisschen dafür zu sorgen, dass der Traum, den Waris Dirie hat - eines Tages in einer Welt zu leben, in der keine kleinen Mädchen beschnitten werden - wahr werden zu lassen. Ein sehr berührendes Buch, das man auf jeden Fall lesen sollte!
4 Sterne
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