Die Flucht - Tatjana Gräfin Dönhoff und Gabriela Sperl
Lena Gräfin von Mahlenberg lebt seit Ende der dreißiger Jahre mit ihrer unehelichen Tochter in Berlin. Als ihr Vater erkrankt, kehrt sie auf das ostpreußische Gut ihrer Eltern zurück und übernimmt die Verwaltung des Hofes. Im Winter 1945 wagt sie mit den Gutsleuten die Flucht vor der Roten Armee. Doch nur der Weg über das gefrorene Haff führt gen Westen.
FAZIT: Anfangs ein etwas ungewöhnlicher Schreibstil, der mit der Zeit aber schnell zu dem Buch und seinem Inhalt passt. Das Thema, Flucht und Vertreibung nach dem zweiten Weltkrieg, finde ich nicht nur hochinteressant, sondern es betrifft mich (im weitesten Sinne) auch selbst. Mein Opa stammt aus Ostpreußen und musste mit 12 die Flucht vor der Roten Armee antreten. Allein und mit nichts als einem Fahrrad. Er hat mir das Buch auch geschenkt und ich muss sagen es kommt den Schrecken und der Angst, die die Leute damals spüren mussten sehr nahe. Mit ihrem nüchternen Erzählstil hat die Autorin eine präzise Schilderung der Fluchumstände geschaffen und zugleich eine wunderbare, aber in jenen Zeiten verbotene Liebesgeschichte präsentiert. Man ist froh, soetwas nicht miterlebt zu haben und hat Erfurcht vor den Leuten, die diese schlimme Zeit gemeistert haben. Mit vielen gut recherchierten historischen Fakten hinterlegt, ist es für geschichtlich Interessierte ein absolutes Muss.
Das Buch wurde übrigends auch verfilmt, ein Zweiteiler in der ARD. Ein sehr emotionaler Film.
4 Sterne
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