"Jedes einzelne Buch hat eine Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat und die Seelen derer, die es gelesen und erlebt und von ihm geträumt haben."

Mittwoch, 11. August 2010

Der Mädchenmaler - Monika Feth


Der Mädchenmaler - Monika Feth 

An die Freundin ihres neuen Mitbewohners, Ilka, kommen Jette und Merle nicht wirklich heran. Dann verschwindet sie plötzlich spurlos. Die Polizei tappt im Dunkeln. Jette beginnt, auf eigene Fast zu ermitteln - und kommt bald einem dunklen Kapitel in Ilkas Vergangenheit auf die Spur...

FAZIT: Der Fortsetzungsroman von "Der Erdbeerpflücker". Und wie auch schon in diesem, verarbeitet Monika Feth in ihrem neuen Roman ein ganz besonderes (und prisantes) Thema, nämlich Inzest. Oder netter ausgedrückt Geschwisterliebe. Wie ein Junge aus Liebe zu seiner Schwester durchdreht und sich in eine aberwitzige Traumwelt verrennt. Monika Feth lässt den Leser über ihre Meinung im Ungewissen, da das Buch beide Seiten beschönigt. Diejenige, die sagt, es ist falsch und diejenige, die fragt, warum es nicht auch zwischen Geschwistern eine Liebe geben soll, die über das normale Maß hinaus geht. Man fragt sich selbst, warum es verboten ist seinen Bruder oder seine Schwester auf eine Weise zu lieben, wie man es mit "fremden" Partnern macht. Die Autorin schafft es einmal mehr dem Leser ein Thema vor Augen zu setzten, dass einem auch nach dem Ende der Lektüre nicht gleich loslässt.
Außerdem geht sie mehr auf das Verhältnis von Jettes Mutter zur ihrer Tochter ein. Das Nicht-Loslassen-Können der Mutter, die Abnabelungsversuche der Tochter und der Kompromiss der gebildet werden muss.
Und dabei schwebt nur eins über dem Ganzen, nämlich Angst. Angst überschattet (vor allem in diesem Buch) die Handlung und verschafft diesem Buch eine düstere Stimmung.
Noch besser als "Der Erdbeerpflücker" und durchaus auch für Erwachsene geeignet.

4 Sterne

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