"Jedes einzelne Buch hat eine Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat und die Seelen derer, die es gelesen und erlebt und von ihm geträumt haben."

Dienstag, 28. Dezember 2010

Kriegslied - Erich Mühsam

Sengen, brennen, schießen, stechen,
Schädel spalten, Rippen brechen,
spionieren, requirieren,
patrouillieren, exerzieren,
fluchen, bluten, hungern, frieren...
So lebt der edle Kriegerstand,
die Flinte in der linken Hand,
das Messer in der rechten Hand -
mit Gott, mit Gott, mit Gott,
mit Gott für König und Vaterland!

Aus dem Bett von Lehm und Jauche,
zur Attacke auf dem Bauche!
Trommelfeuer - Handgranaten -
Wunden - Leichen - Heldentaten -
bravo, tapfere Soldaten!
So lebt der edle Kriegerstand
das Eisenkreuz am Preußenband
die Tapferkeit am Bayernband,
mit Gott, mit Gott, mit Gott,
mit Gott für König und Vaterland!

Still gestanden! Hoch die Beine!
Augen gradeaus, ihr Schweine!
Visitiert und schlecht befunden.
Keinen Urlaub. Angebunden.
Strafdienst. Extra sieben Stunden!
So lebt der edle Kriegerstand.
Jawohl, Herr Oberleutenant!
Und zu Befehl, Herr Leutenant!
Mit Gott, mit Gott, mit Gott,
mit Gott für König und Vaterland!

Vorwärts mit Tabak und Kümmel,
Bajonette, Schlachtgetümmel.
Vorwärts! Sterben oder Siegen!
Deutscher kennt kein Unterliegen.
So lebt der edle Kriegerstand
Der Schweiß tropft in den Grabenrand
das Blut tropft in den Straßenrand,
mit Gott, mit Gott, mit Gott,
mit Gott für König und Vaterland!

Angeschossen - hochgeschmissen -
Bauch und Därme aufgerissen.
Rote Häuser - blauer Äther -
Teufel! Alle heiligen Väter!
Mutter! Mutter!! Sanitäter!!!
So stirbt der edle Kriegerstand.
In Stiefel, Maul und Ohren Sand
und auf dem Grab drei Schippen Sand.
mit Gott, mit Gott, mit Gott,
mit Gott für König und Vaterland?

Sonntag, 26. Dezember 2010

Schlaflied für Mirjam - Richard Beer-Hofmann

Schlaf mein Kind, schlaf, es ist spät -
Sieh wie die Sonne zur Ruhe dort geht.
Hinter den Bergen stirbt sie in Rot.
Du, weißt nichts von Sonne und Tod.
Wendest die Augen zum Licht und zum Schein.
Schlaf, es sind so viele Sonnen noch dein.
Schlaf, mein Kind, mein Kind, schlaf ein.

Schlaf mein Kind, der Abendwind weht.
Weiß man woher er kommt, wohin er geht?
Dunkel verborgen die Wege hier sind.
Dir und auch mir, und uns allen mein Kind.
Blinde so gehn wir und gehen allein.
Keiner kann keinem Gefährte hier sein.
Schlaf mein Kind, mein Kind, schlaf ein.

Schlaf mein Kind, und horch nicht auf mich.
Sinn hats für mich nur und Schall ists für dich.
Schall nur wie Windes wehn, Wassergerinn
Worte vielleicht eines Lebens Gewinn!
Was ich gewonnen gräbt man mit mir ein
Keiner kann keinem ein Erbe hier sein.
Schlaf mein Kind, mein Kind, schlaf ein.

Schläfst du Mirjam, Mirjam mein Kind?
Ufer nur sind wir und tief in uns rinnt
Blut von Gewesnen, zu Kommenden rollts
Blut unsrer Väter voll Unruh und Stolz.
In uns sind alle, wer fühlt sich allein?
Du bist ihr Leben, ihr Leben ist dein.
Mirjam mein Leben, mein Kind, schlaf ein.

Samstag, 25. Dezember 2010

EIn perfekter Freund - Martin Suter


Ein perfekter Freund - Martin Suter 

Wo bin ich? Wer bin ich? Und: Wer ist die blonde junge Frau an meinem Bett? Der Journalist Fabio Rossi, dreiunddreißig, erwacht im Krankenhaus, mit einer Kopfverletzung und einem Blackout von fünfzig Tagen. Die blonde junge Frau, die sich zärtlich über ihn beugt, soll schon seit ein paar Wochen seine Freundin sein - aber Fabio hat sie nie zuvor gesehen.
Nur allmählich findet sich Fabio im eigenen Leben wieder zurecht. Als er seine Vergangenheit zu rekonstruieren beginnt, stößt er dabei auf ein Bild von sicht, das ihn zutiefst befremdet. Er scheint merkwürdige Dinge getan, ein seltsames Verhalten an den Tag gelegt zu haben in jener Zeit. Aber offenbar gibt es Leute, denen es lieber wäre, jener Fabio bliebe ausgelöscht.

FAZIT: Martin Suter ist ein Meister darin, seinen Leser in einem Spannungsbogen gefangen zu halten, der nicht etwa künstlich oder konstruiert erscheint, sondern ganz natürlich seinen vorgezeichneten Weg geht. Mit eingestreuten plötzlichen Wendungen, mit denen selbst der aufmerksamste Leser nicht rechnet, schafft Suter es in seine Geschichten, die meist über extenziellere Abgründe des Menschen berichten, trotzdem die Spannung eines guten Krimis zu erhalten und den Leser keineswegs zu langweilen. In "Ein perfekter Freund" setzt Suter sich mit einem immer noch recht unerforschten Teil der Gehirnforschung auseinander, nämlich der teilweisen Amnesie. Er zeigt, wie Menschen sich aufgrund von Geld und ein bisschen Bedrohung von ihren Prinzipien lösen und einen ganz anderen Charakter ausbilden können. Außerdem zeichnet er sehr gut die Höhen und Tiefen einer Freundschaft nach, die nicht das ist, was sie zu sein scheint. Er schafft es mit seinem einfachen Schreibstil jeder Geschichte den richtigen Schliff zu geben und souverän eine gutes Buch zu erschaffen. Die Botschaft seiner Bücher bleibt auch nach dem Lesen noch im Kopf und gibt interessante Denkanstöße für diejenigen, die seine Bücher nicht nur zur Unterhaltung lesen.

4 Sterne

Die kleine Hexe - Otfried Preussler

 Die kleine Hexe - Otfried Preussler

Ein Klassiker der Kinderbücher. Die kleine Hexe, die so gerne auf dem Blocksberg mittanzen würde, aber von den alten Hexen noch für zu jung befunden wird, soll ein Jahr lang eine "gute Hexe" sein, um im nächsten Jahr dabei sein zu dürfen. Ihr Rabe Abraxas redet ihr ins Gewissen, dies geflissentlichst zu tun und mit der Zeit findet sie auch Gefallen daran. Nach einem Jahr in dem sie vielen Menschen geholfen hat, soll sie zeigen, was sie kann. Doch eine gemeine Hexe, die ihr nichts Gutes wünscht, versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass die kleine Hexe auf der Walpurgisnacht mittanzen darf. Und mit einer überraschenden Wendung und einem Happy-End für die kleine Hexe endet das Buch.

FAZIT: Es ist eins der Bücher, die mich in meiner Kindheit fasziniert haben. Wie oft habe ich dieses Buch gelesen und wie habe ich mich am Ende mit der kleinen Hexe gefreut, wenn sie ihr Ziel erreichte. Um so erstaunlicher ist es, wenn man diese Kindheitsbücher nach vielen Jahren mit einem ganz anderem Blickwinkel noch einmal liest und erstmal merkt, wie viel Weisheit und gute Lebensratschläge in ihnen stecken. In ganz einfacher Form und doch unglaublich tiefgründig versuchen uns diese Kinderbücher eine Anleitung für's Leben zu geben. Man muss nur versuchen sich darauf einzulassen und das Kind suchen, das immer noch in jedem von uns steckt.

5 Sterne

Freitag, 17. Dezember 2010

Alles klar mit Haut & Haar - Susanne Kehrbusch


Alles klar mit Haut & Haar - Susanne Kehrbusch

Ein kritischer Ratgeber zur natürlichen Haut- und Haarpflege! Auf spannende Art werden in diesem Buch praktische Tipps und Informationen vermittelt. Hier erfahren Sie alles über Sinn und Unsinn von Kosmetika und Pflegeprodukten.
Anwendung, Wirkung und Risiken verschiedener Substanzen kommen ebenso zur Sprache wie die Wahl der richtigen Bürste und detaillierte Hinweise zur schonenden Haarwäsche.

FAZIT: Dieses Buch habe ich von einem Kollegen empfohlen bekommen und habe es mir auch sogleich gekauft, da er mich mit seiner Erzählung über die "Enthüllungen" in diesem Buch neugierig gemacht hatte. Zudem konnte er mir viele Beispiele aus seinem Bekanntenkreis nennen, bei denen die Tipps aus diesem Buch bei Problemen mit Haut und Haaren und beispielsweise auch stärkeren Erkrankungen wie Neurodermitis geholfen haben. Susanne Kehrbusch versucht in diesem Buch den interessierten Leser über die Machenschaften der Schönheits- und Kosmetikindustrie aufzuklären und gibt gleichzeitig Lösungsvorschläge wie die weitere Schädigung des eigenen Körpers verhindert werden kann. Sie legt ausführlich dar, dass man mit Shampoo, Creme, Gesichtswässerchen & Co. eigentlich nur das genaue Gegenteil erreicht und sich selbst mehr schadet als nützt. Das Paradox, dass man mit den in den gerade genannten Mitteln enthaltenen Tensiden die Haut austrocknet, entfettet und einen ätzenden Film darüberlegt, der nur das Gefühl einer Besserung, aber diese nicht selbst, herbeiführt, ist eines der schockierenden Dinge, die man in diesem Buch erfährt. Außerdem zählt Susanne Kehrbusch verschiedene Inhaltsstoffe auf, zeigt mit welchen Namen sie auf den Packungen veröffentlicht werden und erklärt welche negativen Auswirkungen diese "Pflegemittel" haben. (Unteranderem werden giftige Stoffe verwendet, die ansonsten auch als Kampfgas eingesetzt werden)
Auch über die Behandlung von ernsthaften Erkrankungen, wie Neurodermitis oder Hautkrebs wird hier gesprochen, wobei nicht unerwähnt bleiben soll, dass die verschriebenen Cremes, sogar wissentlich darauf ausgerichtet sind, nur vorübergehend eine Besserung anzuzeigen, aber in Wirklichkeit eine Produktabhängigkeit fördern sollen.
Mit welchen irrationalen (und paradoxen) Produktzusammensetzungen die Industrie heutzutage versucht ihren Gewinn zu steigern und keinerlei Rücksicht auf die Gesundheit der Kunden nimmt, ist erschreckend und sollte jeden gesundheitsbewussten Menschen wachrütteln.

5 Sterne

Donnerstag, 16. Dezember 2010

"Denn in dieser Mansarde über den Dächern von Paris, hatte sie endlich erkannt, dass es sinnlos war, alles kontrollieren zu wollen, dass die Schutzwälle, die man willentlich errichtete, auch zu Gefängnissen werden konnten, und dass nur die Sehnsucht und die Hoffnung zählten, mit allem Unbegreifbaren und Erhebenden, das ihnen eigen ist."

"Das ist nicht das Leben. Das Leben, das ist dieses innere Feuer, das jedem von uns seine Richtung weist. Es ist der Glaube an etwas, das nicht unbedingt greifbar ist, das sich nicht messen lässt, uns aber antreibt und befähigt, bessere Menschen zu werden, als wir es sind. Wozu ist ein schöner Schutzpanzer da, wenn nichts dahinter ist?"

aus: Die weißen Lichter von Paris - Theresa Révay

Die weißen Lichter von Paris - Theresa Révay


 Die weißen Lichter von Paris - Theresa Révay


Sie begegnen sich in Paris, der Stadt der Liebe. Doch ihr Schicksal entscheidet sich Jahre später in Berlin, wo alle Zeichen auf Krieg stehen. Gräfin Xenia Ossolin trägt die russische Seele in ihrem Gesicht - stolz, geheimnisvoll, berückend schön. Ein einzigartiges Gesicht in der Modewelt der Goldenen Zwanziger Jahre, das der deutsche Fotograf Maximilian Freiherr von Passau nicht vergessen kann. Xenia aber hat einen eisernen Ring um ihr Herz gelegt - zu sehr haben Trauer, Armut und Leid ihr Leben geprägt, seit sie in den Wirren der Oktoberrevolution aus Russland fliehen musste. Wird Xenia erkennen, dass es die große Liebe nur einmal im Leben gibt?

FAZIT: Eine typische Liebesgeschichte, die vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges in Deutschland und Paris spielt. Es ist eines von sehr, sehr vielen seiner Art, das aber leider nicht groß aus der Masse heraus stechen kann. Trotz seiner 500 Seiten werden die geschichtlichen Fakten nur gestreift und nicht richtig heraus gearbeitet. Das eigentliche Hauptthema des Buches, die Flucht der Russin Xenia Ossolin aus ihrem geliebten Vaterland Russland und ihre Liebe zu dem Deutschen, Max von Passau, wird nur oberflächlich angekratzt und könnte noch viel intensiver in den Geschichtsverlauf eingebracht werden. Trotzdem gibt es teilweise schöne Textstellen, die berühren und das Leid, die Trauer und den Schmerz der Menschen in dieser Zeit sehr wirklich darstellen. Vor allem das Ende ist sehr traurig, aber auch schön zugleich geschrieben und bleibt auch als prägnantes Gefühl nach Beendigung der Lektüre bestehen. Leider habe ich mir beim Lesen dieses Buches mehr erwartet, da es nach seiner Erscheinung ziemlich hochgelobt wurde. Dieser Erwartungen wurde aber nicht erfüllt. Alles in allem eine nette Lektüre, mit einigen unbefriedigenden Aspekten und einer, für die Quälität des Buches, nicht akzeptablen Länge.

3 Sterne (Den dritte Stern bekam es hauptsächlich wegen einiger schön gelungener Textstellen, die ziemlich aussagekräftig waren)

Mittwoch, 8. Dezember 2010

"Du bist stark ... wie oft hatte sie schon diesen abscheulichen Satz gehört, der angeblich ein Kompliment sein sollte? Du bist stark .. Diese verfluchten Worte verfolgten sie, aber sie wollte nichts von dieser Bewunderung wissen, die ihr den Hals zuschnürte. Du bist stark ... Deswegen bist du in der Lage, alle Hindernisse zu überwinden, und man kann alles von dir verlangen, dir alles aufbürden..."

aus "Die weißen Lichter von Paris" von Theresa Révay

Donnerstag, 25. November 2010

"Ich glaube, die meisten Menschen gehen in einen Buchladen und haben keine Ahnung, was sie eigentlich kaufen wollen. Aber die Bücher stehen in den Regalen und bringen die Menschen fast wie durch Zauberkraft dazu, sie in die Hand zu nehmen. Die richtige Person für das richtige Buch. Es ist, als wüssten die Bücher schon, in welches Leben sie eingreifen müssten, wo sie etwas bewirken, wie sie eine Lektion erteilen und genau im richtigen Moment ein Lächeln auf ein Gesicht zaubern können. Heute sehe ich Bücher vollkommen anders als früher."
Ich schreib dir morgen wieder - Cecelia Ahern

Ich schreib dir morgen wieder - Cecelia Ahern


Ich schreib dir morgen wieder - Cecelia Ahern

Tamara hat immer nur im Hier und Jetzt gelebt - und nie einen Gedanken an morgen verschwendet. Bis sie ein Tagebuch findet, in dem ihre Zukunft schon aufgezeichnet ist.

FAZIT: Als ich diesen Roman angefangen habe, erwartete ich eine typische Liebesgeschichte, wie sie Cecelia Ahern so schön zum Leben erweckt. Doch nachdem ich ungefähr in der Mitte des Buches war, musste ich feststellen, dass es dies diesmal nicht sein würde. Cecelia Ahern weicht von dem üblichen Liebesschema ab und erzählt in diesem Buch die Geschichte eines Mädchens, das ihren Vater verliert, ihn aber auch gleichzeitig wieder findet. Tamara findet im Laufe des Buches immer mehr über ihre Vergangenheit heraus, ironischerweise über ein Tagebuch, welches ihr immer den nächsten Tag vorhersagt. Sie deckt ein lang gehütetes Familiengeheimnis auf und wird sich durch dieses Abenteuer charakteristisch verändern. Sie wird erwachsen und ein besserer Mensch. Dieser Wandel hätte noch ein bisschen detailierter beschrieben werden können, aber ist trotzdem ganz gut dargestellt. Ganz zum Ende und eher als Nebenstrang im Buch mitgelaufen, findet Tamara ihre Liebe. Doch diesmal kommt die Liebe wirklich nur ganz abgeschwächt vor.
Ein gutes Buch, allein schon deshalb, weil es keine Liebesgeschichte von Cecelia Ahern ist und auch ihre weiteren Fähigkeiten in Bezug auf das Schreiben zeigt.

4 Sterne

Samstag, 20. November 2010

1. Blogaward :)


Mein Erster Award für meinen Bücherblog! Er wurde mir von der lieben Jana (JanasBookLook) verliehen. Süße Idee und diesmal sogar eine ohne Aufgabe, dafür mit einem schönen virtuellen Blumenstrauß. Vielen Dank!
P.S. Bald gibt es wieder neue Rezensionen!

Donnerstag, 11. November 2010

Leserstöckchen.

Gefunden auf: Melanies Bücherblog und gleich mal mitgenommen ;)

1. Leser sind Katzenliebhaber. 
Ich bin eher in der Hundefraktion;) Aber ich mag Katzen trotzdem gerne, es sind sehr stolze Tiere.
2. Leser sind sonnenscheu. 
Meine liebste Jahreszeit ist der Winter, und selbst im Sommer bin ich oft drin. Aber trotzdem sonne ich mich so oft es geht. Also eher nein.
3. Leser sind Bauchmenschen. 
Kann ich mir sehr gut vorstellen, trifft auf mich aber leider nur sehr gering zu.
4. Leser sind romantisch. 
Nein, Romantik ist nichts für mich.
5. Leser sind solange kinderlieb, bis das Lieblingsbuch mit Buntstiften verschönert ist. 
Bücher anmalen ist ein Sakrileg!
6. Leser sind Sammler, nicht nur von Büchern. 
Oh ja. Ich sammel sehr gerne und viel:)
7. Leser lieben Kuchen und Kaffeklatsch. 
Ja, das stimmt. Und dabei wird sich natürlich auch über die neusten Bücher ausgetauscht.
8. Leser haben beruflich mit Menschen zu tun. 
Nun ja, Schüler bzw. Schauspieler haben eher nur sekundär mit Menschen zu tun, aber sie sind immer um einen herum.
9. Leser essen Bio.
Nicht bewusst.
10. Leser schreiben selber oder haben es als Kind gemacht. 
Ja, ansatzweise Versuche sind da, aber sachliches Schreiben liegt mir mehr.
11. Leser haben gute Freunde, aber davon nicht viele. 
Stimmt genau.
12. Leser spielen gerne.
Ja, sehr gerne.
13. Leser sind hilfsbereit und gut.
Ich hoffe es doch;)
14. Leser träumen gerne. 
Ja, manchmal auch ein bisschen zu viel.
15. Leser fahren kleine Autos.
Ja. Meins wurde mir zwar geschenkt, aber ich würde mir das nächste Mal selber auch ein Kleines kaufen. 
16. Leser lasen im Kindesalter gerne unter der Bettdecke.
Gerne wäre übertrieben, aber ich habe es trotzdem oft gemacht, man musste ja schließlich wissen, wie es weitergeht:)
17. Leser haben immer ein Buch dabei, wenn sie länger unterwegs sind. 
Definitiv, meistens sogar mehrer. (Ich habe immer Angst, eins reicht nicht;))
18. Leser lesen auch anderes neben Büchern gerne.
Zeitung jeden Tag und ab und an mal eine Zeitschrift
19. Leser haben mit den Augen Probleme. 
Das ist wohl leider ein unvermeidliches Übel. Ich habe Kontaktlinsen u. Brille, aber schon seit Kindesbeinen an, und eher aus erblichen Gründen, als vom Lesen;)
20. Leser können sich stundenlang in einem Buchladen aufhalten. 
Oh ja! Umgeben von Büchern fühle ich mich am wohlsten :)
21. Leser haben mindestens zwei signierte Bücher im Regal stehen. 
Kein einziges. Brauche ich auch nicht wirklich, ob das jetzt eine Unterschrift drin ist oder nicht, hauptsache ist doch das Buch.
22. Leser haben bestimmt schon mal für einen Romanhelden geschwärmt (oder schwärmen für einen). 
Nein, nicht wirklich.
23. Leser haben schon mal Orte in den Büchern bereist. 
Nein. Brauche ich auch nicht unbedingt.
24. Leser besuchen gerne Veranstaltungen rund um Bücher (z.B. Messen, Lesungen, Signierstunden usw.). 
Ja, obwohl ich noch nicht auf wirklich vielen war.
25. Leser verleihen nur ungern ihre liebgewonnen Bücher. 
Ja, das stimmt. Und wenn, dann nur an andere Leser, die mit Büchern umzugehen wissen. Und das auch nur so kurz wie möglich=)
26. Leser sind Nachtmenschen. 
Das stimmt. Schlafstörungen juche.
27. Leser würden sich nie von liebgewonnen Büchern trennen. 
Ja. Allerhöchstens mal von ganz grottenschlechten Büchern. Ich sammle schließlich für eine eigene kleine Bibliothek:)

Sonntag, 7. November 2010

Immer für dich da - Kristin Hannah


Immer für dich da - Kristin Hannah

Als die schüchterne Kate und die coole, hübsche Tully einander mit vierzehn zum ersten Mal begegnen, ahnen sie noch nicht, dass daraus eine Freundschaft fürs Leben entstehen wird. Jahrelange Trennung, unterschiedliche Lebenswege, Männer: nichts kann Tully und Kate auseinanderbringen. Doch dann kommt es zu einem schlimmen Streit, in dem alte Wunden aufreißen. Es herrscht Funkstille - bis den Freundinnen klar wird, wir kurz das Leben sein kann.

FAZIT: Wow. Dieses Buch ist erste Klasse. Es ist so lebensecht und authentisch geschrieben, dass es einen mitzieht, in die Tiefen einer Freundschaft, die 30 Jahre überdauerte und die selbst der Tod nicht auseinander reißen konnte. Unglaublich gut geschrieben und als Unterhaltungslektüre gedacht, wird es viele Menschen berühren, die selbst wissen, wie es ist einen echten Freund zu haben. Die beiden Freundinnen Kate und Tully sind wirklich schön ausgearbeitet, ihr Verhältnis zueinander wird nicht in rosa Farben gemalt, als gäbe es keine Tiefen, keine Streits und Tränen in einer Freundschaft. Die beiden sind ungleich, die eine muss zurückstecken, damit diese Freundschaft bestehen bleibt und doch wird sich am Ende alles zum Guten wenden. Es ist die Geschichte einer Freundschaft, wie es sie schon unzählige Male auf der Erde gab. Eine Freundschaft, die es auch noch, solange die Erde besteht, immer wieder geben wird. Dieses Buch muss man gelesen haben, es wird für jeden Menschen anders sein. Ein Buch, das man nicht beschreiben kann.
Kristin Hannah ist mit diesem Buch ein Meisterwerk gelungen, das Herzen berührt. Unbedingt zu empfehlen!


5 Sterne

Freitag, 5. November 2010

Schwer verliebt - Meg Cabot


Schwer verliebt - Meg Cabot

Zwei Dinge gehören anscheinend zusammen: Männer und Chaos! Daher hat sich Heather Wells entschlossen, beiedme abzuschwören, denn der einzig wahre Freund einer Frau ist ihr Schokoriegel! Auch wenn sie bei dem attraktiven, aber romantisch völlig unterentwickelten Privatdetektiv Cooper Cartwright durchaus schwach werden könnte. Als jedoch eine Studentin im WOhnheim ermordet wird, stürzt Heather sich ins Ermittlungschaos - und kommt einem verrückten Mörder auf die Spur. Das kann einer Frau mit Witz, Mut und ein paar Pfunden zuviel zwar nicht erschüttern - wohl aber Cooper Cartwright ..

FAZIT: Der Inhalt lässt anfangs noch ein bisschen auf einen als Frauenroman verkleideten Krimi schließen, doch sollte man sich von dieser Ansicht gleich distanzieren. Im Vordergrund steht zwar die Aufklärung eines Mordes und auch wenn die Details ein bisschen pikant sind, mutet "Schwer verliebt" eher als ein Abklatsch von "Bridget Jones" an. Die Mischung zwischen Krimi und übergewichtiger Frau Ende 20, die nach einem Mann Ausschau hält ist nicht wirklich gut dosiert und der angekündigte Witz wird auch nur sehr spärlich verteilt. Von Meg Cabot ist man normalerweise besseres gewohnt, doch mit diesem Roman hebt sie sich nicht wirklich von der Masse der Frauenromane ab. Das Ende ist dann auch noch sehr untypisch und hinterlässt einen eher unbefriedigten Nachgeschmack beim Leser. Auch wenn ich nicht so der Happy-End-Typ bin, hätte ich mir für dieses Buch wenigstens das noch gewünscht. Ein Buch, das es schon in tausenden Variationen gibt und das leider nicht überzeugen konnte.
(Das Buch hat übrigends nichts mit dem Film "Schwer verliebt" mit Gwyneth Paltrow zu tun)

2 Sterne

Donnerstag, 4. November 2010

Montag, 1. November 2010

Eifersucht - Heinz Körner


Eifersucht - Heinz Körner

Die erfolgreiche "Ein Lesebuch für Erwachsene"-Reihe des Lucy Körner Verlags, stellt in Beiträgen von verschiedenen Autoren eine sachlich gehaltene Meinung zu unterschiedlichen Themen dar. In diesem Buch geht es um die Eifersucht. Wie sie entsteht, wodurch sie gefördert wird, wo sie hinführen kann. Mit einem ausführlichen Quellenverzeichnis und gut recherchierten Beiträgen wird dem Leser hier ein Einblick in die tiefenpsychologische Welt gegeben. Einfache Wörter und eingestreute Erfahrungen der Autoren machen komplizierte Sachverhalte auch für den Laienleser verständlich. Hier werden nur unterschwellig Lösungsvorschläge gegeben, hauptsächlich will dieses Buch aufklären und zeigen wodurch Eifersucht überhaupt entstehen kann. Die Bekämpfung dieses Problems bleibt ganz allein dem aufmerksamen Leser zur Aufgabe.

4 Sterne

Nur wer träumt, ist frei - E.W. Heine


Nur wer träumt, ist frei - E.W. Heine

Wenn der Gefängniswärter Wilhelm Mann (Herrmann) von der Freiheit tärumt, dann denkt er sich höchstens bis in einen kleinen Landgasthof - und wieder zurück in sein Gefänis. Wenn sein Häftling Otto Tusnelda jedoch an seine verlorene Freihheit denkt, träumt er sich vom Apfelbaum im Gefängnishof, unter dem er sitzt, bis unter den Apfelbaum im Garten Eden ... und kommt nicht zurück

FAZIT: Eine ungewöhnliche Beziehung umgibt den Gefängniswärter Herrmann und den Sträfling Tusnelda. Man könnte es als Freundschaft bezeichnen, aber vielleicht wäre die Beziehung Schüler-Lehrer auch eine angebrachte. Herrmann jedenfalls, kann noch viel von Tusnelda lernen, der durch seinen eintönigen Ablauf im Gefängnis viel Zeit hat zu träumen und über die wichtigen Dinge im Leben nachzudenken. Tusnelda konfrontiert Herrman mit seinen ungewöhnlichen Erkenntnissen und stellt Fragen, über die Herrmann bis dahin nicht nachdachte. Als Leser kann man sich leicht in Herrmanns Lage hineinversetzten und wird mit der Zeit genau wie ebendieser auch belustigt über Tusneldas Fragen nachdenken - und dabei auf ganz überraschende Antworten kommen.
Nur wer träumt, ist frei. Das sollten wir uns immer vor Augen halten. In diesem Buch versucht Heine seinen Leser zu erklären, wie wichtig Träume sein können, und dass wir ohne sie kaum eine Überlebenschance hätten.

4 Sterne

Hackepeter - E.W. Heine


Hackepeter - E.W. Heine

In dieser Fortsetzung der makabren Geschichten von E.W. Heine, deren "Hintersinniger Lakonismus in der Tradition von Edgar Allan Poe und Mark Twain bis zu Gustav Meyrink steht" (Stern), kommt das Grauen wieder aus dem mehr oder weniger alltäglichen Leeben. Für Leser mit gutem Magen.

FAZIT: Damit wäre eigentlich auch schon alles gesagt. Kleine Geschichtchen, die anfangs noch überhaupt nicht grauenvoll anmuten, doch am Ende meist eine sehr makabre Pointe abliefern. Mit der Zeit verstärkt sich das Gänsehautgefühl, das einen überläuft, kommt man zu den Wendungen in Heine's Geschichten. Aus dem Alltag gegriffene Themen verbinden sich mit einem leise kriechenden Gefühl des Unwohlseins, das Heine mit unerwarteten Überraschungen noch verstärkt. Das sind keine gewöhnlichen Krimigeschichten, diese hier sind schon etwas anspruchsvoller und auf eigenartige Weise grauenhafter. 

5 Sterne

Sonntag, 24. Oktober 2010

Mathilde, Eine große Liebe - Sébastien Japrisot

 
Mathilde - Eine große Liebe - Sébastien Japrisot

Sieben Sommer lang sucht die junge Mathilde Donnay ihren im Krieg zum Tode verurteilten und seitdem verschollenen Geliebten. Zart, zerbrechlich, aber zugleich auch mit kriminalistischem Verstand begabt, macht sie sich auf in ein Labyrinth von Wissen und Verleugnung, in dem einzig ein Foto und ein paar verschlüsselte Breife ihr roter Faden sind.

FAZIT: Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Sprachstil macht das Buch einerseits schwierig zu lesen, andererseits verzaubert er den Leser mit magischen Bildern und dem Sprengen der eigenen Vorstellungskraft. Die Geschichte ist sehr einfach gehalten und hat doch sehr viele Verzweigungen und Verwirrungen aufzuweisen, die selbst nach mehrmaligen Lesen, erst sehr zaghaft ihre wahre Natur zeigen. Ein Mädchen, das ihren Verlobten sucht, der, nach einer furchbaren und grausamen Abschlachterei, verschollen ist. Die Obrigkeit hält ihn für tot, doch Mathilde will nicht aufgeben. Mit einer ihr eigenen Starköpfigkeit kämpft sie sich durch eine Suche, die aussichtslos erscheinen will. Aber eben nur erscheinen will.
Das Ende erscheint etwas abrupt und abgehackt, da die Suche als sehr langwierig und verwirrend beschrieben wurde. Es erscheint dem Leser auch fraglich, ob nicht das genaue Gegenteil ein besseres Ende abgegeben hätte, da Sébastien Japrisot, dem Buch doch eher einen hoffnungslosen Touch verliehen hat. Und doch hat es teilweise Stellen, die einen verzaubern und die man immer und immer wieder lesen möchte, um in die Schönheit der Sprache zu versinken.

3 Sterne

Dienstag, 12. Oktober 2010

"Die Schmerzen der Menschen bewegen sich manchmal, 
wenn sie zu groß werden, 
schneller auf das Nichts zu als die Menschen selbst."

 Mathilde, Eine Große Liebe - Sébastien Japrisot

Montag, 4. Oktober 2010

Plötzlich Shakespeare - David Safier


Plötzlich Shakespeare - David Safier

Wenn Mann und Frau sich das Leben teilen, ist das ja schon schwierig. Aber wenn Mann und Frau sich auch noch ein und denselben Körper teilen müssen, dann ist das Chaos perfekt!
Die liebeskranke Rosa wird per Hypnose in ein früheres Leben veretzt, in den Körper eines Mannes, der sich gerade duelliert. Wir schreiben das Jahr 1594, und der Mann heißt William Shakepeare. Rosa darf erst wieder zurück in die Gegenwart, wenn sie herausgefunden hat, was die wahre Liebe ist. Keine einfache Aufgabe: Sie muss sich als Mann im London des 16. Jahrhunderts nicht nur mit liebestollen Verehrerinnen rumschlagen, sondern auch mit Shakespeare selber, der nicht begeistert ist, dass eine Frau seinen Körper kontrolliert. Und während sich die beiden in ihrem gemeinsamen Körper kabbeln, entwickelt sich zwischen ihnen die merkwürdigste Lovestory der Weltgeschichte.

FAZIT: Wie bis jetzt jedes Buch von David Safier hat mich auch "Plötzlich Shakespeare" wieder überzeugt. Eine literarische Meisterleistung ist es sicherlich nicht, und doch ist es wundervoll ironisch geschrieben, mit einer lustigen Idee und Gesprächen zum Schmunzeln. Am Ende vielleicht sogar ein bisschen zu "Liebesklischeehaft" aber im Großen und Ganzen doch ein sehr zu empfehlendes Buch für zwischendurch.

4 Sterne

Donnerstag, 16. September 2010

"Senk ju vor träwelling" - Mark Spörrle, Lutz Schumacher


"Senk ju vor träwelling" - Mark Spörrle, Lutz Schumacher

Bahnfahren - das letzte große Abenteuer in unserem Land. Und eines mit ungewissem Ausgang. Die Autoren haben sich schätzungsweise mehr als die Hälfte ihres 40-jährigen Lebens auf überfüllten Bahnhöfen mit Fahrkartenverkäufern (automatisch und menschlich), wirren Durchsagen und nach einem geheimen Plan falsch einfahrenden Zügen herumgeschlagen. Sie haben Tage in stehen gebliebenen Zügen verbracht (vorzugsweise auf feier Strecke bei brütender Hitze) und sie mussten mehrfach in vom Personal aufgegebenen - oder nie in Betrieb genommenen ICE-Bordrestaurants mit ausgehungerten Mitreisenden um das letzte trockene Brötchen kämpen. Jetzt verraten sie, wie Sie mit der Bahn fahren und tortzdem ans Ziel kommen - vielleicht..

FAZIT: Ein mit sehr viel Ironie und Sarkasmus gestaltetes Buch über das Fahren mit der Deutschen Bahn. Es stellt in sehr übertriebener Weise dar, wie man mit der Bahn fährt und auch am Zielbahnhof ankommt. Überlebens- sowie Notfallpläne, verschiedene Bahnmitarbeitertypen und die einzelen Situationen werden vorgestellt und Schutzmaßnahmen werden angewarnt. Natürlich alles nur Klischee - jedenfalls für diejenige, die noch nie mit der Deutschen Bahn gefahren sind ;)
Unterhaltsam auf langen Bahnreisen. Aber wenn die Schaffner kommen - das Buch lieber wieder wegstecken.

3 Sterne

Sonst noch Fragen? - Ranga Yogeshwar


Sonst noch Fragen? - Ranga Yogeshwar

Warum funkeln Sterne? Wieso bekommt man Gänsehaut? Was passiert beim Niesen? Seit vielen Jahren erforscht Ranga Yogeshwar in Sendungen wie Kopfball, Quarks & Co., Die Show der Naturwunder und Wissen vor 8 die Wunder der Welt. In diesem Buch beantwortet er 108 spannende und unterhaltsame Fragen aus allen Bereichen unseres Lebens - darunter, warum Frauen so oft kalte Füße haben.

FAZIT: Damit wäre eigentlich auch schon alles gesagt. Der sympathische Diplom-Physiker Ranga Yogeshwar, den man schon aus diversen Sendungen des Deutschen Fernsehens kennt, beantwortet interessante Fragen rund um den Alltag. Mit Skizzen und anschaulichen Erklärungen sind die Antworten leicht verständlich, lassen aber doch den Physiker erkennen. Für alle die sich jeden Tag neu über die Welt und ihre kleinen Wunder freuen können und deshalb auch gerne wissen wollen, wie das eigentlich so alles funktioniert.

3 Sterne

Onkel Montagues Schauergeschichten - Chris Priestley


Onkel Montagues Schauergeschichten - Chris Priestley

Nach Einbruch der Nacht würde es dir hier nicht gefallen..


FAZIT: Ein schön gemachtes Buch mit ungewöhnlichen Geschichten, bei denen es einem manchmal wirklich ein bisschen gruselt. Etwas abstrakte Zeichnungen runden das Buch ab und lassen viel Raum für Interpretationen. Das Ende ist sehr überraschend und lässt sich ganz und gar nicht vom Verlauf der Geschichte ableiten. Viel lässt sich zu dem Buch nicht sagen, hauptsächlich für Jugendliche geschrieben, aber auch von Älteren lesbar. Als kleine Bettlektüre zu empfehlen.

4 Sterne

Mittwoch, 1. September 2010

Der Scherbensammler - Monika Feth


Der Scherbensammler - Monika Feth

Mina findet sich ohne jegliche Erinnerung neben der Leiche ihres Vaters wieder. Alles deutet darauf hin, dass sie ihn ermordet hat. Jette aber glaubt fest an die Unschuld der neuen Freundin und versteckt sie vor der Polizei. Nach und nach jedoch entdeckt sie beängstigende Seiten an Mina. Ihr wird klar, dass sie gar nicht weiß, wer das Mädchen wirklich ist. Und sie gerät in tödliche Gefahr.

Fazit: Kritiker der Bücher von Monika Feth würden hier anführen, dass dieses Buch aufgebaut ist, wie die beiden davor (und das, das danach kommt ebenfalls) und nur ein anderes Thema hat. Das ist auch vollkommen richtig, doch finde ich, macht gerade das den Reiz dieser Bücher aus. Es betont das Thema mit dem das jeweilige Buch sich beschäftigt. Außerdem sind die Thriller für Jugendliche dann einfacher zu lesen.
In diesem Buch geht es um dissoziative Identitätsstörungen. Mina ist eine Multiple und versucht herauszufinden, ob sie ihren Vater umgebracht hat oder was die Erinnerungslücke sonst für sie bereit hält. Monika Feth schafft es auch hier wieder das Thema präzise heraus zu arbeiten und lässt eine sehr gute Recherchearbeit erkennen, durch die der Leser diese Krankheit kennenlernt. Außerdem lässt Monika Feth ein Interesse im Leser aufkommen, durch welches man sich auch nach Beendung der Lektüre weiter über das Thema informieren will. Wie die anderen Bücher von ihr, sehr zu empfehlen!

4 Sterne

Mittwoch, 25. August 2010

Der Gesandte des Papstes - Christoph Lode


Der Gesandte des Papstes - Christoph Lode

Im Jahr 1303 reist der todkranke Ritter Raoul von Bazerat im Auftrag des Papstes nach Jerusalem, im Gepäck ein altes Manuskript, das den Weg zum legendären Stab des heiligen Aononius weisen soll. Doch seine Reise ist mehr als eine harmlose Pilgerfahrt; Raoul findet sich bald im Zentrum von Intrigen und Machtkämpfen wieder. Auf der Flucht vor päpstlichen Handlangern und den Söldnern von Sultan an-Nasir schließt sich ihm die geheimnisvolle Ägypterin Jada an - und sie ist die Einzige, die ihm die Wahrheit über den mysteriösen Stab des Antonius offenbaren kann. 

FAZIT: Ein Buch, das zwar einige Überraschungen bereit hält, aber leider nicht zu den richtig Guten der Historischen Romane zählen kann. Der Schreibstil erinnert ein an Karl May, nur mit ein bisschen (viel) mehr Blut. Christoph Lode hat viel über die damaligen Lebensverhältnisse, Sitten und geschichtlichen Fakten recherchiert, weswegen das Buch an Authenzität gewinnt. Teilweise hat der Autor zu viel Fantasy einfließen lassen, was der Entwicklung des Buches nicht gut tut, wobei das Ende am meisten überrascht.
Etwas störend sind die Übergänge der Perspektivenwechsel, da der Leser manchmal nicht weiß, bei welcher Person er sich jetzt befindet, was es manchmal auch etwas unlogisch erscheinen lässt.
Als gelungen kann man die Ausführung der einzelnen Nebengeschichten der jeweiligen Figuren anführen, die alle einen eigenen, egoistischen Grund haben an das Zepter zu kommen.
Meiner Meinung nach ein Buch, das sich zwischen den Massen von Histos nicht wirklich durchsetzen kann.

3 Sterne

Sonntag, 22. August 2010

So kriege ich alles in den Griff - David Allen


So kriege ich alles in den Griff - David Allen

Ein klarer Kopf, ein organisierter Schreibtisch und eindeutige Ziele - das sind nach David Allen die besten Vorraussetzungen für einen erfolgreichen Arbeitstag. In seinem neuen Erfolgsbuch erklärt er mit Witz und Charme, wie man Dinge bewegen kann, ohne sich dabei unter Druck zu setzen oder sich stressen zu lassen. Das perfekte Buch für mehr Energie, Kreativität und Klarheit im Alltag.

FAZIT: Anfangs dachte ich noch, dass dieses Buch einem mal wieder das Blaue vom Himmel verspricht. Doch hier gibt es wirklich einmal konstruktive Tipps, mit denen man seinen Alltag ein bisschen umstrukturieren kann und Selbstmanagment erlernen kann. Sich eine Liste mit den jeweiligen Projekten zu schreiben, und den nächsten Handlungsschritt gleich dazu, einmal wöchentlich die Liste durchschauen und aktualisieren. Das ist eigentlich die Kernaussage des Buches. Ansonsten wird viel darum herumgeredet und auf sein erstes Buch verwiesen. Trotzdem sind sehr nützliche Tipps dabei, die gewürzt mit seltenen Zitaten dem Leser einen Anreiz bieten, seine Methode einmal auszuprobieren. Für Menschen, die sich ihrer überdrüssigen Gedanken entledigen wollen und dabei noch nach einer geeigneten Methode suchen.

3 Sterne

Nur die Harten kommen in den Garten - Dieter Bohlen


Nur die Harten kommen in den Garten - Dieter Bohlen 

Die ultimativen Tipps des erfolgreichsten deutschen Pop-Produzenten aller Zeiten:
  • Was kann ich von ihm lernen?
  • Was wollte man lassen?
  • Wie wird man Superstar?
Erfolg ist vielleicht vergänglich - kein Erfolg ewig. 


FAZIT: Ich war nicht sonderlich erwartungsvoll, als ich dieses Buch angefangen habe. Schließlich heißt sein Autor Dieter Bohlen. Und genau das habe ich bekommen. Irrsinnige Höhenflüge, gepaart mit Eigenlob der höchsten Sorte und dazu noch eine Prise Sprüche a lá DSDS-Casting. Der Text auf der Rückseite verspricht wohl schon aus Prinzip zu viel, denn dieses Buch ist alles andere, nur kein Ratgeber, wie man "Superstar" wird. Wer das im Sinn hat, und damit wirklich sein Geld verdienen will, ohne sich lächerlich zu machen, sollte die Finger sowieso von jeglicher Casting-Show lassen. Ganz zu schweigen von DSDS.
Gelesen habe ich das Buch, weil ich dachte, es wäre ja mal interessant seine Sicht auf die Dinge zu sehen. Ja, interessant ist es wirklich, aber auch sowas von vorausschaubar. Teilweise hätte er sogar recht. Aber es ist einfach Dieter Bohlen. Wie er auch so schön selbst sagt: "Es gibt immer zwei Meinungen: meine und die falsche." Bitte lieber Dieter, tu uns einen Gefallen. Wenn du uns schon im Fernsehen auf die Nerven gehen musst - tu das nicht auch noch mit weiteren Büchern. Das ist echt nicht zum aushalten.

0 Sterne

Wer´s glaubt, wird selig - Dieter Nuhr


Wer´s glaubt, wird selig - Dieter Nuhr

Der Glaube versetzt Berge, so sagt der Volksmund - und er hat unrecht, wie so oft. Richtig ist: Der Glaube macht, dass Menschen Horoskope lesen, sich in die Luft sprengen oder bei Vollmond Ochsen melken - wer´s glaubt, wird selig. Dieter Nuhr ist an den Hinterausgang der Welt gereist: dem Glauben auf der Spur. Und er ist zu erschütternden Ergebnissen gekommen. Zwerfellerschütternd!

FAZIT: Ein weiteres wissenschaftliches Comedy Buch, welches aber leider nicht an die vorherigen reichen konnte. Ich kenne Dieter Nuhr nur vom Hören-Sagen und muss sagen, dass es bessere gibt. Jedenfalls was das Bücherschreiben angeht. Teilweise wirklich zum Schmunzeln und die meisten Bilder sind schön (es sind auch ein paar sehr gewöhnungsbedürftige dabei), aber insgesamt kann ich nach diesem Buch nicht sagen, worum es eigentlich ging. Irgendwo am Rande bestimmt um den Glauben, und was er in der Gesellschaft für eine Rolle spielt, aber Dieter Nuhr schweifte mehr ab, als dass er wirklich darüber schrieb. Für seine Fans bestimmt ein gutes Buch, ansonsten als Erholungslektüre, zum Lesen bestimmt, nicht zum weiterbilden.

2 Sterne

Samstag, 21. August 2010

Der Schattengänger - Monika Feth


Der Schattengänger - Monika Feth

Ich liebe dich.
Ich brauche dich.
Ich werde dich kriegen.
Jettes Mutter, die bekannte Bestesellerautorin Imke Thalheim, wird von einem Stalker vefolgt. Er schreibt ihr Briefe, terrorisiert sie mit Anrufen und dringt schließich in ihr Haus ein Als sie sich ihm entzieht und für ihn unauffindbar ist, sieht er nur eine Möglichkeit, an sie heranzukommen: Er muss Jette in seine Gewalt bringen..

FAZIT: Auch Jettes vierter Fall schlägt den Leser wieder in seinen Bann. Diesmal setzt sich Monika Feth mit einem physchopathischen Stalker auseinander, der Jettes Mutter terrorisiert. Bald ist ihr ganzes Leben und Denken nur noch von diesem Mann beeinflusst. Selbst auf ihre Tochter und ihre Freundin Merle geht die Angst über. Nirgends fühlen sie sich mehr sicher, überall lauert dieser Mann mit seiner unglaublich düsteren Präsenz. Beim Lesen des Buches merkt der Leser wie gut recherchiert das ganze Benehmen eines Stalkers ist und wie gekonnt Monika Feth dies in einem Jugendthriller verarbeitet hat. Ein packender Roman, der auch wie die anderen Thriller von Monika Feth, nicht nur von Jugendlichen gelesen werden kann. Ein leichter, aber durchaus Angsteinflößender Thriller.


4 Sterne

Freitag, 20. August 2010

Zwischen Himmel und Liebe - Cecelia Ahern


Zwischen Himmel und Liebe - Cecelia Ahern

Elizabeth hat ihr Leen fest im Griff. Und sie wird auf keinen Fall loslassen, denn die Vergangenheit war viel zu schmerzhaft. Iva ist nicht von dieser Welt. Aber deswegen ist er noch lange nicht unsichtbar. Denn sehen, dass muss man wollen..

FAZIT: Cicelia Ahern schafft es immer wieder mit ihrem bezaubernden Schreibstil den Leser zu bannen, sodass dieser das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen würde. Sogar ich kriegte Gänsehaut beim Lesen dieses Buches und das, obwohl ich Liebesgeschichten eher skeptisch gegenüber stehe. Die Idee hinter diesem Buch, dass es Personen gibt, die anderen Leuten helfen, in dem sie mit ihnen befreundet sind, obwohl sie doch keine Menschen sind und nur von denen, die wirklich sehen wollen, gesehen werden, ist irgendwie magisch. Sich vorzustellen, dass es sowas vielleicht wirklich gibt, auch wenn es so irreal klingt und mit normalen Verstand eigentlich nicht zu fassen ist. Manchmal würde ich mir wünschen, daran wirklich glauben zu können.
Aber ich denke dieses Phänomen kann auch teilweise mit der Wissenschaft erklärt werden. Fantasie ist zwar nicht wirklich zu begreifen, aber sie ist doch da. Und sie kann helfen. Sie kann Menschen, die sich darauf einlassen, vor allem Kindern, helfen, mit Problemen in ihrer Umwelt umzugehen. Sie zu überwinden. Fantasie kann einen Heilungsprozess in den Menschen starten, sodass diese elementare Dinge für das Glücklichsein lernen. Ich glaube nicht, dass Menschen verrückt sind, bloß weil sie eine ausgeprägte Fantasie haben und vielleicht Dinge wahrnehmen, die andere Menschen, nicht sehen können. Denn wie sagt Cecelia Ahern so schön: Denn sehen, dass muss man wollen.
All dies hat Cecelia Ahern in ihrem Buch in eine wunderschöne Geschichte verpackt, die auf alle Fälle lesenswert ist.


4 Sterne

Mittwoch, 18. August 2010

Der Stern der Theophanu - Beate Sauer


Der Stern der Theophanu - Beate Sauer 

Im Jahr 972 wird die junge byzantinische Prinzessin Theophanu aus machtpolitischen Erwägungen mit dem Anwärter auf den deutschen Kaiserthron, dem jungen Otto II., verheiratet. Die Eingewöhnung in der neuen Heimat fällt dem jungen Mädchen aus der glänzendsten Metropole der damaligen Welt jedoch schwer, denn nicht nur in den deutschen Gefielden, sondern auch am Kaiserhof ist das Klima rau. Als Theophanu sich jedoch unverhofft und leidenschaftlich in ihren charmanten Gatten verliebt, wird ihr das Fremde vertraut: Es gelingt ihr nicht nur, den Männern, die sich ihr in den Weg stellen, und ihrer Schwiegermutter die Stirn zu bieten, sondern sie kämpft auch beherzt an der Seite Ottos um die deutsche Kaiserkrone.

FAZIT: Theophanu wurde am Anfang des Buches eine Prophezeihung gemacht: Sie muss die Krone eines großen Reiches an sich bringen ansonsten wird sie eines gewaltsamen Todes sterben. Außerdem wird einmal ein Stern am helligten Tage über den Himmel ziehen, er wird ihr helfen zu gewinnen. Nach dieser Prophezeihung wird Theophanu ihr ganzes Leben ausrichten. Dafür, dass diese Prophezeihung in der Hinsicht ganz schön ausgeschlachtet wird, ist sie am Anfang etwas zu unspektakulär aufgezogen. Aber das nur am Rande. Ansonsten ist es ein gut recherchierter Historischer Roman, der sich mit dem Deutschen Reich in der Frühzeit beschäftigt. Es ist eine gut gelungene Mischung aus wahren Tatsachen und Erfundenem, und hält einen Spannungsbogen, der sich insbesonders auf die Kämpfe bezieht, die Theophanu auszutragen hat. Manchmal zwar etwas zu große Zeitsprünge, aber wahrscheinlich geschichtlich nicht anders hinzukriegen.

4 Sterne

Bild via.

Sonntag, 15. August 2010

Anna schreibt an Mister Gott | Der kleine Prinz


Anna schreibt an Mister Gott - Fynn 
Der kleine Prinz - Antoine De Saint-Exupéry

Zwei Bücher die eine Philosophie enthalten, die für jung und alt gelten kann. Beide für Kinder geschrieben, aber sie können auch durchaus von Erwachsenen gelesen werden. Wunderschön einfach geschrieben und doch mit so viel Lebensweisheit gewürzt, wie sie nur ein alter, weiser Mann haben kann.
"Man sieht nur mit den Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" Wer kennt diese Lebensweisheit nicht. Die Geschichte vom kleinen Prinzen, so wunderbar wahr und gleichzeitig so traurig.
Oder die Briefe von Anna an ihren Mister Gott. Sie hat einen Blick auf das Leben, wie es nur kleine Kinder haben, die noch nicht verdorben sind von der Umwelt und ihren Einflüssen. Sie spiegeln eine Wahrheit wieder, die so viele Menschen heutzutage vergessen haben. Verschiedene Sichtweisen, Fragen und Antworten, die man nur mit einer beflügelten Fantasie und einem kleinen reinen Herzen geben kann.
Es sind zwei wunderbare Bücher, die zwar nicht zusammengehören, aber doch sehr gut zusammen gelesen werden können. Für all jene, die noch die Wahrheit hinter der schwarzen Welt sehen können/wollen.


jeweils 5 Sterne

Was wir uns überlegt haben zu verschiedenen Themen - Supatopcheckerbunny & Hilfscheckerbunny


Was wir uns überlegt haben zu verschiedenen Themen! - Supatopcheckerbunny & Hilfscheckerbunny 

Die Welt wird immer komplizierter und komplexer. Aber es gibt Hoffnung, denn in Wahrheit ist alles ganz einfach - zumindest wenn man das Supatopcheckerbunny und das Hilfscheckerbunny befragt. Die beiden nehmen zu den zwanzig wichtigsten Themen des Lebens Stellung, wie zum Beispiel Liebe, Verbrechen und Glaube. Eine herrlich witzige Satire über die Dinge, die Deutschland bewegen. Die Bunnies geben Ratschläge fürs Leben und sparen auch nicht mit schlauen Sprüchen. Ein zwar etwas gewöhnungsbedürftige Comedyrichtung, aber doch ganz angenehm zu lesen.

2 Sterne

Samstag, 14. August 2010

Ein Engländer in Paris - Stephen Clarke


Ein Engländer in Paris - Stephen Clarke

Paul West, ein junger Engländer, kommt für seinen neuen Job in die französische Hauptstadt und findet heraus, wie die Franzosen wirklich sind: Sie essen Unmengen Schimmelkäse, misstrauen allen, die nicht französisch sprechen, und - oui, sie küssen sich den ganzen Tag!

FAZIT: Eine grandiose Liebeserklärung an das Land des guten Essens und des guten Geschmacks. Auf wunderbar witzige und ironische Art und Weise bereitet Stephen Clarke hier die Angewohnheiten der Franzosen zu, um sie dann Stück für Stück liebevoll erklärt zu servieren. Warum Streiken ein Nationalsport ist, welchen Stellenwert "merde" in Frankreich hat und warum sich ein liebestoller Engländer nach einem "Jahr" in Frankreich in England nicht mehr zu Hause fühlt. All das und noch viel mehr stehen auf der Speisekarte der neuen Teesalons die Paul West gerne eröffnen würde. Mit was er sich noch alles rumschlagen muss und wie er das so alles bewältigt, kann man in dieser, für den Urlaub sehr gut geeigneten, Lektüre nachlesen. Witzig-spritzig und genau das richtige um sich zu erholen.

4 Sterne

Freitag, 13. August 2010

Speak German! - Wolf Schneider


Speak German! - Wolf Schneider
Warum Deutsch manchmal besser ist 

Wo befinden wir uns, wenn der Human Resources Manager den City Call auf seinem Handy beendet und den Sercive Point anstrebt? Na klar: in Deutschland natürlich. Immer mehr Menschen sind genervt von der Anglizismen-Flut, mit der Werber, Firmen, Medien unseren Alltag und unsere Sprache überschwemmen. Haben wir das wirklich nötig: all diese Anglizismen?
Diese Kernfrage versucht Wolf Schneider in seinem Buch zu beantworten. Wie es zu dieser Anglizismen-Flut kam, warum Hitler & Co. heutzutage präsenter sind als je zuvor und wie wir diesem Wahnsinn Einhalt gebieten können. Durch eingestreute Artikel aus renommierten Zeitungen zeigt er dem Leser, dass er mit seiner Meinung nicht alleine dasteht, aber gleichzeitig auch, dass zwar viel geredet, aber nicht wirklich viel gemacht wird.
Dass die Jugend eine Umgangssprache benutzt, die man ohne vorhergehende Studien nicht wirklich verstehen kann, war ja schon lange klar, aber dass nun auch die Erwachsenen eine Form des "Umgangsdeutsch's" sprechen, ist eine traurige Überraschung.
Warum Deutsche Redner vor einem Deutschem Publikum über ein Deutsches Thema in Englisch reden müssen, wird wohl für immer eine ungeklärte Frage sein, aber, dass diesem Irrsinn ein Ende gemacht werden muss, wird nach der Lektüre dieses Buches, wohl jeder Leser zustimmen.
Für deutsche Muttersprachler und diejenigen, die die Anglizismen schon lange nicht mehr sehen können eine gute Lektüre, die ihre Meinung nur noch verstärken kann.


5 Sterne

Donnerstag, 12. August 2010

Jenseits der Prärie - Jutta Besser


Jenseits der Prärie - Jutta Besser

Der in Kalifornien lebende Schauspieler Martin Hansen beschließt, aus seinem Jetset-Leben auszusteigen. Von seiner Familie entfremdet und der Kameras überdrüssig, flieht er in die unberührten Weiten von Montana. Dort begegnet ihm die deutsche Fotografin Leonie, mit der er in einer einsamen Waldhütte einschneit. Aus anfänglicher Ablehnung ensteht allmählich eine tiefe Zuneigung. Doch plötzlich erscheint Leonies Mann auf der Bildfläche. Ihre Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt. Die Zeit für eine Entscheidung ist gekommen..

FAZIT: Jutta Besser spricht in ihrem Liebesroman einige tiefgehendere Themen an und lässt durch die geschickt verstrickte Handlung dem Leser Platz um selber nachzudenken und zu beurteilen. Beispielsweise durch den Indianer Joe, der die Misshandlung der Indianer in Amerika wieder auf leben lässt. Sie zeigt die Zustände in den "Ghettos" der Indianer und, dass ihre Weisheiten vielen der "Weißen Menschen" gut tun würden.
Außerdem fragt sich der Leser, ob die gewaltverheerlichenden Filme, in denen der Vater eine Hauptrolle spielt, den Sohn zum Missbrauch der Waffen geführt haben oder es vielleicht doch andere Gründe hatte.
Sie verleitet den Leser zu Interpretationen ihrer Geschichte und gibt ihm viele Denkanstöße, wodurch der Roman seinen Stempel "Trivialliteratur" etwas verliert. Trotzdem ist es ein schönes Unterhaltungsbuch, welches man ohne großes Nachdenken lesen kann.

3 Sterne

Mittwoch, 11. August 2010

Der Mädchenmaler - Monika Feth


Der Mädchenmaler - Monika Feth 

An die Freundin ihres neuen Mitbewohners, Ilka, kommen Jette und Merle nicht wirklich heran. Dann verschwindet sie plötzlich spurlos. Die Polizei tappt im Dunkeln. Jette beginnt, auf eigene Fast zu ermitteln - und kommt bald einem dunklen Kapitel in Ilkas Vergangenheit auf die Spur...

FAZIT: Der Fortsetzungsroman von "Der Erdbeerpflücker". Und wie auch schon in diesem, verarbeitet Monika Feth in ihrem neuen Roman ein ganz besonderes (und prisantes) Thema, nämlich Inzest. Oder netter ausgedrückt Geschwisterliebe. Wie ein Junge aus Liebe zu seiner Schwester durchdreht und sich in eine aberwitzige Traumwelt verrennt. Monika Feth lässt den Leser über ihre Meinung im Ungewissen, da das Buch beide Seiten beschönigt. Diejenige, die sagt, es ist falsch und diejenige, die fragt, warum es nicht auch zwischen Geschwistern eine Liebe geben soll, die über das normale Maß hinaus geht. Man fragt sich selbst, warum es verboten ist seinen Bruder oder seine Schwester auf eine Weise zu lieben, wie man es mit "fremden" Partnern macht. Die Autorin schafft es einmal mehr dem Leser ein Thema vor Augen zu setzten, dass einem auch nach dem Ende der Lektüre nicht gleich loslässt.
Außerdem geht sie mehr auf das Verhältnis von Jettes Mutter zur ihrer Tochter ein. Das Nicht-Loslassen-Können der Mutter, die Abnabelungsversuche der Tochter und der Kompromiss der gebildet werden muss.
Und dabei schwebt nur eins über dem Ganzen, nämlich Angst. Angst überschattet (vor allem in diesem Buch) die Handlung und verschafft diesem Buch eine düstere Stimmung.
Noch besser als "Der Erdbeerpflücker" und durchaus auch für Erwachsene geeignet.

4 Sterne

Sonntag, 8. August 2010

Der Erdbeerpflücker - Monika Feth


Der Erdbeerpflücker - Monika Feth

Als ihre Freundin Caro ermordet aufgefunden wird, schwört Jette öffentlich Rache - und macht den Mörder damit auf sich aufmerksam. Er nähert sich Jette als Freund, und sie verliebt sich in ihn, ohne zu ahnen, mit wem sie es in Wahrheit zu tun hat.

FAZIT: Monika Feth schafft es durch den Perspektivenwechsel zwischen Mörder und Opfer bzw. Ermittler, dass der Leser unbewusst die Gefühle der jeweiligen Person nachvollzieht. Man erschrickt selbst ein bisschen, wenn man (auch nur ein ganz kleines bisschen) Verständnis für die Motive des Mörders aufbringt. Es gelingt nur sehr sehr wenigen Autoren in dieser Weise zu schreiben und doch hat Monika Feth dies geschafft, noch dazu in einem für Jugendliche geschriebenen Thriller. Die Sprache, die sie benutzt ist passenderweise einfach und klar, und für einen guten Schnellleser - mit 350 - in zwei Stunden zu lesen.
Die Handlung ist für den "geübten" Krimileser schon von Anfang an klar und doch wird bis zur letzten Seite der Spannungsbogen gehalten - ohne große Anstrengung. Für Jugendliche ein super Thriller, aber auch für Erwachsene ein netter Zeitvertreib.


3 Sterne

Freitag, 6. August 2010

Verblendung, Verdammnis, Vergebung - Stieg Larsson

Verblendung, Verdammnis, Vergebung - Stieg Larsson 

Verblendung: Was geschah mit Harriet Vanger? Während eines Familientreffens spurlos verschwunden, bleibt ihr Schicksal jahrzehntelang ungeklärt. Bis der Journalist Mikael Blomkvist und die Ermittlerin Lisbeth Salander recherchieren. Was sie zu Tage fördern, lässt alle Beteiligten wünschen, sie hätten sich nie mit diesem Fall beschäftigt.
Verdammnis: Der Journalist Mikael Blomkvist recherchiert in einem besonders brisanten Fall von Mädchenhandel, die Hintermänner bekleiden höchste Regierungsämter. Als sein Informant tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Blomkvists Partnerin Lisbeth Salander. Eine mörderische Hetzjagd beginnt.

Vergebung: Die Ermittlerin Lisbeth Salander steht unter Mordverdacht. Ihr Partner Mikael Blomkvist schwört, ihre Unschuld zu beweisen. Er weiß, dass es um Salanders Leben geht. Als seine Ermittlungen die schwedische Regierung in ihren Grundfesten zu erschüttern drohen, setzt er alles auf eine Karte.

FAZIT: Stieg Larsson ist mit dieser Triologie ein wahres Meisterwerk gelungen. Er hat die perfekte Mischung zwischen Mordfällen, Journalismus, Liebesgeschichtchen, interessanten Charakteren und spionageartigen Recherchen kreiert. Nach ein paar Seite ist man so in dieser Geschichte gefangen, dass man das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen kann. Stieg Larsson hat einen flüssig zu lesenden und doch nicht zu einfachen Schreibstil, der einfach nur wunderbar zum Inhalt des Buches passt.
Das erste Buch hat eine in sich geschlossene Handlung und ist meiner Meinung nach auch das Beste von allen drei. Die beiden nächsten Bücher bauen aufeinander und natürlich auch auf dem ersten auf. Das zweite ist am Handlungsreichsten, während beim dritten eher die Fäden für den letzten Kampf gezogen und ungeklärte Geheimnise gelüftet werden.
Das Ende ist zwar vorhersehbar, aber Stieg Larsson hält bis zum Schluss den Spannungsbogen aufrecht, sodass der Leser sich nie langweilt. Zwar vermisst man im dritten Buch ein bisschen eine unerwartete Wendung (für die Guten), aber ihr Fehlen mildert trotzdem nicht den Unterhaltungswert dieses Buches.
Alles in Allem ein Lesemuss, auch für Nicht-Krimi-Fans.

5 Sterne

Sonntag, 1. August 2010

Die verlorene Ehre der Katharina Blum - Heinrich Böll


Die verlorene Ehre der Katharina Blum - Heinrich Böll

"Am Vorabend von Weiberfastnacht verlässt eine junge Frau von siebenundzwanzig Jahren gegen 18:45 Uhr ihre Wohnung, um an einem privaten Tanzvergnügen teilzunehmen. Vier Tage später klingelt sie an der Wohnungstür des Kriminaloberkommisars Walter Moeding und gibt zu Protokoll, sie habe mittags gegen 12:15 Uhr in ihrer Wohnung den Journalisten Werner Tötges erschossen.."

FAZIT: Hätten wir dieses Buch nicht in der Schule bis auf die allerkleinsten Details durchgesprochen, fände ich es wahrscheinlich wirklich gut. Die Story ist aus dem Leben gegriffen, heutzutage ist sie sogar noch authentischer als in der Zeit, in der sie geschrieben wurde. Eine Geschichte mit keinem wirklichen Happy-End, aber einem tiefsinnigerem Inhalt (wie ich von unserer Deutschlehrerin erfahren durfte). Gemeint ist in diesem Buch natürlich die Bild-Zeitung und es wird aufgezeigt, wie sie mit ihren Kampagnen einen Menschen in die tiefsten Abgründe stürzen kann. Traurig, aber leider wahr.
Ein kritisierendes Buch, dass man als Schullektüre gut empfehlen kann. Aber auch für den Freizeitleser ein zu empfehlendes Buch.

3 Sterne

Mittwoch, 28. Juli 2010

Teufelsengel - Monika Feth


Teufelsengel - Monika Feth

Mona Fries. Alice Kaufmann. Ingmar Berentz. Thomas Dorau.
Vier Tote.
Vier Morde.
Vier Geheimnisse.
Niemand glaubt an einen Zusammenhang
Niemand außer Romy Berger, der jungen Volontärin beim KölnJournal. Sie beginnt, auf eigene Faust zu recherchieren - und kommt einer gefährlichen Bruderschaft auf die Spur.

FAZIT: Monika Feth hat ein besonderes Talent dafür, den Spannungsbogen bis zuletzt zu halten. Zwar weiß der Leser schon sehr früh, wer der Mörder ist, doch die Autorin schafft es durch immer weiter sich klärende Details und unerwarteten Wendungen den Leser in ihrem Bann zu halten. Dieses Buch ist außerdem so geschrieben, dass man zwar auf ein gutes Ende für die Beteiligten schließen will, man sich aber nie ganz sicher ist, ob es nicht doch für den einen oder anderen tödlichen enden könnte. Das gelingt nur sehr wenigen Autoren und Monika Feth hat einen wirklich guten, weiteren Jugendthriller geschrieben, der auch durchaus von Erwachsenen gelesen werden kann.

4 Sterne

Sonntag, 25. Juli 2010

Neuste Nahrung für den SUB

Am Freitag war Flohmarkt in unserer Bibliothek. Weil ich beim Aufbauen geholfen habe und das auch der letzte Tag meines Praktikums dort war, durfte ich mir Bücher aussuchen. Und das Beste: Ich habe sie alle geschenkt bekommen!

Hier meine Errungenschaften (alle noch in fast ungelesenen Zustand):

Hardcover: 
J.M. Simmel - Hurra wir leben noch
J.M. Simmel - Im Frühling singt zum letztenmal die Lerche
Ariana Franklin - Die Totenleserin
Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher
Thomas Mann - Buddenbrooks
Antoine De Saint-Exepéry - Der kleine Prinz
Und noch ein total süßes Geschenkbuch "Born to be wild"

Taschenbuch: 
Walter Moers - Der Schrecksenmeister
Nikola Hahn - Die Farbe von Kristall
Sabine Ebert - Die Entscheidung der Hebamme
Sabine Ebert - Die Spur der Hebamme
Kai Meyer - Die Alchemistin
Stieg Larsson - Verdammnis
Stieg Larsson - Verblendung
Beate Sauer - Der Stern der Theophanu
Iny Lorentz - Die Kastratin
Iny Lorentz - Die Pilgerin
Iny Lorentz - Die Kastellanin
Diana Gabaldon - Ferne Ufer
Kerstin Gier - Die Mütter-Mafia
Khaled Hosseini  - Tausend strahlende Sonnen
Waris Dirie - Wüstenblume
Christoph Lode - Die Gesandte des Papstes
Joe Hembu - Charlie Chaplin: Seine Filme - sein Leben
Dr. Karin Kathrein - Schauspielführer: Von Aischylos bis Botho Strauß


Na, wenn das mal nicht das Super-Schnäppchen war(:

Der Junge, der in den Büchern verschwand - Philippe Claudel


Der Junge, der in den Büchern verschwand - Philippe Claudel

Eine Sammlung kleiner Geschichten, die von den Kindern erzählen. Von ihren Problemen, ihren Wünschen, ihren Fantasien. Davon, dass Kinder die Welt noch unverfälscht und liebevoll bewundern können und dass die Erwachsenen vieles verlernt haben, was man als Kind wusste. Die Geschichten machen dem Leser klar, dass es noch andere Dinge als Geld verdienen, Zeitmangel und Probleme auf der Welt gibt. Genießen, sich Zeit nehmen, nachdenken, all die Dinge tun, die einem Spaß machen. Das sind Sachen, die die meisten Erwachsenen verlernt haben. Das Buch soll unterhalten, aber auch gleichzeitig zum nachdenken anregen. Über die Art, wie wir unser Leben leben und ob wir nicht manchmal die Prioritäten anders setzten sollten.

4 Sterne

Die Flucht - Tatjana Gräfin Dönhoff/Gabriela Sperl


Die Flucht - Tatjana Gräfin Dönhoff und Gabriela Sperl

Lena Gräfin von Mahlenberg lebt seit Ende der dreißiger Jahre mit ihrer unehelichen Tochter in Berlin. Als ihr Vater erkrankt, kehrt sie auf das ostpreußische Gut ihrer Eltern zurück und übernimmt die Verwaltung des Hofes. Im Winter 1945 wagt sie mit den Gutsleuten die Flucht vor der Roten Armee. Doch nur der Weg über das gefrorene Haff führt gen Westen.

FAZIT: Anfangs ein etwas ungewöhnlicher Schreibstil, der mit der Zeit aber schnell zu dem Buch und seinem Inhalt passt. Das Thema, Flucht und Vertreibung nach dem zweiten Weltkrieg, finde ich nicht nur hochinteressant, sondern es betrifft mich (im weitesten Sinne) auch selbst. Mein Opa stammt aus Ostpreußen und musste mit 12 die Flucht vor der Roten Armee antreten. Allein und mit nichts als einem Fahrrad. Er hat mir das Buch auch geschenkt und ich muss sagen es kommt den Schrecken und der Angst, die die Leute damals spüren mussten sehr nahe. Mit ihrem nüchternen Erzählstil hat die Autorin eine präzise Schilderung der Fluchumstände geschaffen und zugleich eine wunderbare, aber in jenen Zeiten verbotene Liebesgeschichte präsentiert. Man ist froh, soetwas nicht miterlebt zu haben und hat Erfurcht vor den Leuten, die diese schlimme Zeit gemeistert haben. Mit vielen gut recherchierten historischen Fakten hinterlegt, ist es für geschichtlich Interessierte ein absolutes Muss.
Das Buch wurde übrigends auch verfilmt, ein Zweiteiler in der ARD. Ein sehr emotionaler Film.

4 Sterne

Prozessorkind - Frank Stieper


Prozessorkind - Frank Stieper 

Fünfundzwanzig heißt er und hat einen Prozessor implantiert, der ihm übermenschliche Fähigkeiten verleiht: Wissen kann auf Knopfdruck abgespeichert werden, seine Sinne sind übersensibel, seine Muskelkraft potenziert. Kahlrasiert, ohne Namen, lebt er in einem Internat, in dem es den Prozessorkindern verboten ist, sich untereinandern direkt anzusprechen. Nur wer vollkommen frei ist von Beziehungen jeglicher Art, der ist auch bereit Böses zu tun - und das ist die Mission der Prozessorkinder. Sie werden trainiert für den Einsatz in terroristischen Kampfeinheiten. Doch Fünfunzwanzig hat sich ein Stück Menschlichkeit bewahrt. Er hat einen Freund "da draußen". Und dieses Gefühl der Freundscahft macht ihn für seine Programmierer unberechenbar.

FAZIT: Ein kurzer, aber trotzdem guter Hightech-Roman, der im kleinen Format beschreibt, wie eine Welt mit Maschinengesteuerten Menschen aussehen würde. Es ist mein erster Roman in diesem Themengebiet, aber ich muss sagen, Frank Stieper hat mich definitiv überzeugt auch dabei zu bleiben. Beim Lesen des Buchs legt man automatisch sein Augenmerk auf die kleinen Dinge, die die Menschlichkeit in dieser kalten, herzlosen Welt bewahren. Man fokusiert sich mehr auf das, was uns zu Menschen macht und erkennt, dass all diese "Vorteile" von Maschinen, uns mehr kaputt machen, als zu helfen.

3 Sterne

Schneewittchenfalle - Krystyna Kuhn


Schneewittchenfalle - Krystyna Kuhn

Stella und ihr Vater sind auf eine Nordseeinsel gezogen. Ihr Vater um zu vergessen. Stella, um sich zu erinern. Denn Stella hat bei dem Autounfall, bei dem ihre Mutter ums Leben gekommen ist, ihr Gedächtnis verloren. Doch dann geschehen Dinge auf der einsamen Insel, die Stellas schlimmste Alpträume wahr werden lassen. Und bald ahnt sie, dass ihre Erinnerungen der Schlüssel zu einem ungeheuerlichen Geheimnis sind.

FAZIT: Eine interessante Story, die am Schluss mit einer so nicht gedachten Wendung überrascht. Man vermisst zwar ein bisschen die Schnelligkeit eines Thrillers, aber dadurch, dass dieses Buch für Jugendliche geschrieben wurde, sollte das zu entschuldigen sein. Das Umfeld von Stella und die mysteriösen Dinge, die dort auf der Insel geschehen hätte man noch ein bisschen detailreicher aufbessern können, aber ansonsten ein gutes Buch. Empfohlen für Krimi/Thrillerleser die erst damit anfangen, oder eben für Jugendliche.

2 Sterne

Dienstag, 20. Juli 2010

Die Sturmhöhe - Emily Bronte


Die Sturmhöhe - Emily Bronte

>Wuthering Heights<, Sturmhöhe heißt Mr. Heathcliffs Besitztum. >Wuthering< ist ein treflicher mundartlicher Ausdruck, um den Aufruhr der Lüfte zu beschreiben, dem dieser Ort bei stürmischem Wetter ausgesetzt ist. Die Leute dort oben müsen zu allen Zeiten kräftig durchgeblasen werden. 

Dieses Buch erzählt die Geschichte einer Liebe. Einer Liebe, die nie zu ihrer wahren Erfüllung kommen konnte, und doch die Zeiten überdauerte. Aber es ist auch eine Geschichte des Hasses. Eines Hasses, der zu großen Taten beflügelte, aber am Ende doch in sich zusammenfiel.
In der Ich-Form erzählt die jetztige Haushälterin und frühere Weggefährtin der Hauptprotagonisten die Lebensgeschichte zweier Generationen. Doch ist ihre Seite der Geschichte auch von Vorurteilen durchzogen und der Leser muss für sich selbst die richtige Sicht auf die Dinge finden.
Man fragt sich am Ende, ob man Heathcliff, als den guten oder den bösen sehen soll. Hatte er unrecht getan, oder war er nur ein Produkt seiner verkorksten Erziehung. Und was ist mit Catherine? War sie ein Opfer oder tat sie unrecht mit ihrer Art und ihrem Benehmen?
Auf diese Fragen muss der Leser sich selbst Anworten suchen. Nicht nur deshalb beschäftigt diese Geschichte den Leser auch nach dem Schließen des Buches immer noch.
Ein wirklich gut geschriebenes, altes Buch. Ein einfache und doch inhaltlich gute Geschichte, sehr zu empfehlen.

4 Sterne

Sonntag, 18. Juli 2010

Die Einsamkeit der Primzahlen - Paolo Giordano


Die Einsamkeit der Primzahlen - Paolo Giordano


"Mattia hatte gelernt, dass es Paare von Primzahlen gab, zwischen denen immer eine gerade Zahl stand, die verhinderte, dass sie sich berührten. In Mattias Augen waren sie beide, Alice und er, genau dies: Primzahlen, allein und verloren, sich nahe, aber doch nicht nahe genug, um einander wirklich berühren zu können."

Ein einziger Tag in ihrer Kindheit, so scheint es, hat über ihr ganzes Leben entschieden. An einem solchen Tag verlor Alice für immer ihre Lebenslust und das Vertrauen zu ihrem halsstarrigen Vater. Mattia hingegen verlor mit sechs Jahren seine Schwester, deren Hilfsbedürftigkeit er nur ein einziges Mal missachtete. Seither quälen ihn Schuldgefühle, an die er niemanden heranlässt.
Sieben Jahren später lernen Mattia und Alice sich auf dem Gymnasium kennen. Die Anziehungskraft zwischen beiden scheint unwiderstehlich. Alice ist der einzige Mensch, dem Mattia wenigstens einmal seinen Schmerz zu offenbaren wagt. Dohc mit den Jahren werden die Hindernisse, die sie einander unbewusst in den Weg legen, höher und höher.

FAZIT: Ritzen und Magersucht. Zwei Probleme, denen junge Menschen immer mehr verfallen. Die unterschiedlichsten Gründe führen dazu und doch führt es meistens nur zu einem: Zum Tod. Seelisch oder körperlich. Diese Dinge bringt Paolo Giordano in sein Buch ein, doch auf eine Art und Weise, dass man gar nicht merkt, wie man selber darüber nachzudenken beginnt. Im Buch scheint es sehr normal und doch merkt man, dass irgendetwas nicht stimmen kann. Dass irgendetwas falsch ist. Die Freundschaft dieser beiden jungen Menschen, Alice und Mattia wird auf die zarteste Art dargestellt. Und doch steht immer irgendetwas zwischen ihnen. Wie zwischen zwei Primzahlen.
Diese Metapher zieht sich durch das ganze Buch und zeigt gleich von Anfang an, welch prosaische Sprache Paolo Giordano zu führen versteht. Man verliert sich in den Formulierungen und will sich gar nicht mehr zu etwas anderem hinwenden.
Ein Buch, das zum Träumen verführt und doch einen großen Teil Ernsthaftigkeit bewahrt und ein Thema darstellt, dass man in der heutigen Zeit nicht ignorieren sollte.

5 Sterne

Sonntag, 11. Juli 2010

Denken Sie selbst! - Vince Ebert


Denken Sie selbst! - Vince Ebert

Wie denken Verliebte, wenn überhaupt? Spielt das Klima verrückt oder nur die Klimaforscher? Dürfen Vergetarier fleischfressende Pflanzen essen?
Der Mensch kann nichts besser als denken. Aber ist Intelligenz wirklich die beste Überlebensstrategie? Wir halten uns für die Krone der Schömpfung, aber evolutionär stizen Bakterien am längeren Hebel. Ob Amöbe, Möbelpacker oder Papst - jede Spezies hat ihre eigenen Denkstrategien.

FAZIT: Genauso wie Eckart von Hirschhausen schreibt Vince Ebert auf äußerst humorvolle Art und Weise über "Wissenschaftliche" Erkenntnisse. Bei diesem Buch wird der Leser mit der nicht-schulischen Physik vertraut gemacht und gleichzeitig zum eigenen Denken angeregt. Die vielen kleinen Wortwitze, manche nicht gleich auf dem ersten Blick erkennbar, reizen sehr schnell zum lachen. Dadurch ist es auch eines dieser wenigen Büchern, bei denen ich über ein Lächeln hinaus gehen kann. Langsam finde ich ziemliches Gefallen an diesen Wissenschaftlichen-Comic-Büchern.
Für alle Liebhaber des "höheren" Humors gibt es hier wieder ein weiteres gutes Buch.

4 Sterne

Freitag, 9. Juli 2010

Meine Daily Soap - Henriette Wich


Meine Daily Soap - Henriette Wich 

Janina will Schauspielerin werden, unbedingt und auf jeden Fall. Und obwohl sie eher ein schüchterner Typ ist, schafft sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin Celine die Aufnahmeprüfung an einer privaten Schauspielschule. Doch die Zeit in der Schule ist hart, die Lehrer sind streng und die Mitschüler intrigant. Sogar Marek, in den Janina heimlich verknallt ist, lästert über sie. Erst allmählich lernt Janina, was es wirklich heißt, zu schauspielern und sich dabei seinen eigenen Gefühlen zu stellen. Und dann ergibt sich die Große Chance: ein Casting für Janinas Lieblings-Soap.

FAZIT: Beim Lesen des Buches fällt sofort auf, dass sich die Autorin mit der Materie auskennt. Ich weiß nicht, ob sie selber Schauspielerin ist, jedenfalls beschreibt sie Übungen und Gedankengänge ziemlich präzise und genau, mit fachwissenschaftlichem Hintergrund. Ein kurzes, aber recht schönes Buch, über ein Mädchen, dass (zufälligerweise ;)) den gleichen Traumberuf hat wie ich. Leider geht in der heutigen Zeit nicht alles so einfach, wie es in diesem Buch beschrieben wird. Und trotzdem zeigt es, dass man kämpfen muss, dass man für das, was man erreichen will, auch etwas geben muss. Aus sich herausgehen. Dieses Buch übermittelt eine Botschaft und ich denke die Autorin hat diese Botschaft ziemlich gut getroffen.


3 Sterne

Montag, 5. Juli 2010

Hundenovelle - Marion Poschmann


Hundenovelle - Marion Poschmann

Eine ungewöhnliche Begegnung: Am Stadtrand läuft der Erzählerin ein schwarzer Hund zu, verwildert, hungrig, aber von eigenartiger Schönheit. Der Hund lässt sich nicht abschütteln und drängt sich durch den Türspalt in ihre Wohnung. Sie kauft ihm zögerlich Tiernahrung, bringt ihn in einen Hundesalon. Mit dem imposanten Tiert tritt ein Gegenüber in ihr Leben, das auf verstörende Weise immer mehr Platz in ihrer Einsamkeit einnimmt.
Es sind die Hundstage, die Zeit der größten Sommerhitze, verbunden mit dem Erscheinen des Sternbilds "Großer Hund" am Horizont, dessen hellster Stern Sirius seit jeher als Künder besonderer Ereignisse und als Stern des Totenreichs gilt.

FAZIT: Eine etwas zu viel auf die Beschreibungen der Umgebung spezialisierte Geschichte, die eine schlimme, aber leider heutzutage viel zu oft auftretende Wandlung des Lebens beschreibt. Die Handlung beschärnkt sich auf kleinste Einzelheiten, die Zeitspanne lebt innerhalb eines Sommers. Ich hatte mir viel mehr von diesem Buch versprochen, vor allem, da es eine gute Hintergrundidee hat, die man viel besser nutzen und viel tiefgreifender hätte beschreiben können. Ein Versuch, der leider nicht gelungen ist.

1 Stern

Sonntag, 27. Juni 2010

"Was wollen Sie von mir?" - Doris Dörrie


"Was wollen Sie von mir?" - Doris Dörrie

Doris Dörrie erzählt alltägliche Geschichten: von der Liebe und von dem Leid, das sie anrichtet. Todtraurig verlaufen sie und grotesk zugleich, abgrundtief enttäuschen dun mit bitterbösen Pointen. Was sie von den landläufigen Liebesgeschichten unterscheidet? Der lässige, fast frivol anmutende Unernst, mit dem Frau Dörrie sie vor dem Leser ausbreitet, und die spielerische Leichtigkeit, mit der sie das Schicksal ihrer Figuren ins Komische wendet. Das geschieht ohne uafdringliches Augenzwinkern, ohne falschen Zugenschlag und darf, wenn nicht alles täuscht, als sympathisch sublime Spielart von Selbstironie gedeutet werden. Es gehört zur Kunstfertigkeit des komischen Talents, dass es mit Andeutungen und Abbreviaturen auskommt, Szenen und Konflikte bloß skizziert, Chargen wie Charaktere allenfalls in Umrissen entwirft und Einzelheiten nur wichtig nimmt, sofern sie Zusammenhänge erkennen lassen.
Franz Josef Görtz - FAZ

Und damit wäre eigentlich schon alles gesagt. Das ist mein zweites Buch von Doris Dörrie und sie hat es geschafft, mich von meinem Anti-Diogenes-Trip runterzubringen. Es sind gute Autoren, mit sehr guten in Geschichten, die dort verlegt werden. Und Doris Dörrie gehört auf jeden Fall dazu. Diese kleinen Geschichtchen, welche man so leicht bei der Alltagsarbeit nebenher lesen kann, erheitern und schockieren zugleich. Weil sie Dinge beschreibt, die so alltäglich und so allgegenwärtig sind. Ihre Bücher sind auf jeden Fall zu empfehlen!

4 Sterne

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