Mathilde - Eine große Liebe - Sébastien Japrisot
Sieben Sommer lang sucht die junge Mathilde Donnay ihren im Krieg zum Tode verurteilten und seitdem verschollenen Geliebten. Zart, zerbrechlich, aber zugleich auch mit kriminalistischem Verstand begabt, macht sie sich auf in ein Labyrinth von Wissen und Verleugnung, in dem einzig ein Foto und ein paar verschlüsselte Breife ihr roter Faden sind.
FAZIT: Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Sprachstil macht das Buch einerseits schwierig zu lesen, andererseits verzaubert er den Leser mit magischen Bildern und dem Sprengen der eigenen Vorstellungskraft. Die Geschichte ist sehr einfach gehalten und hat doch sehr viele Verzweigungen und Verwirrungen aufzuweisen, die selbst nach mehrmaligen Lesen, erst sehr zaghaft ihre wahre Natur zeigen. Ein Mädchen, das ihren Verlobten sucht, der, nach einer furchbaren und grausamen Abschlachterei, verschollen ist. Die Obrigkeit hält ihn für tot, doch Mathilde will nicht aufgeben. Mit einer ihr eigenen Starköpfigkeit kämpft sie sich durch eine Suche, die aussichtslos erscheinen will. Aber eben nur erscheinen will.
Das Ende erscheint etwas abrupt und abgehackt, da die Suche als sehr langwierig und verwirrend beschrieben wurde. Es erscheint dem Leser auch fraglich, ob nicht das genaue Gegenteil ein besseres Ende abgegeben hätte, da Sébastien Japrisot, dem Buch doch eher einen hoffnungslosen Touch verliehen hat. Und doch hat es teilweise Stellen, die einen verzaubern und die man immer und immer wieder lesen möchte, um in die Schönheit der Sprache zu versinken.
3 Sterne