"Jedes einzelne Buch hat eine Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat und die Seelen derer, die es gelesen und erlebt und von ihm geträumt haben."

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Samstag, 6. August 2011

Alles Glück kommt nie - Anna Gavalda


Alles Glück kommt nie - Anna Gavalda

Ein Architekt in den besten Jahren, eine geschickt taktierende Vierzehnjährige, eine Krankenschwester, die das Leben anderer rettet und sich selbst nicht helfen kann, ein hochbegabter und gefährdeter junger Trompeter, ein alter Gaukler mit einer weißen Taube, eine junge Frau, die in der Abenddämmerung Verse von T.S. Eliot rezitiert und über einen Landsitz voller Kinder, Pferde, Hunde und ein Lama gebietet - von diesen und vielen anderen Menschen erzählt Anna Gavalda in ihrem neuen Roman.

FAZIT: Eines ganz vorneweg: Der Schreibstil der Autorin ist schrecklich. Lässt man jedenfalls die letzten hundert bis zweihundert Seiten außen vor. Der plötzliche Wechsel und die anfänglichen Gedankenschnipsel, deren Sinn man nicht wirklich nachvollziehen kann und die einem das Verstehen der Geschichte sehr schwer machen, sind kaum für den Lesegenuss geeignet. Man wird zwar nach reichhaltigen Durchhalten belohnt, das Ende ist wirklich süß geschrieben und man wünscht sich auch gerne wie Kate zu sein, aber bis man dort angekommen ist, ist viel Disziplin gefragt. Ich, die ich noch nie ein Buch, so schlecht es auch war, abgebrochen habe, habe wirklich ernsthaft darüber nachgedacht, dieses Buch nicht weiterzulesen. Am Ende habe ich es doch gemacht und habe ein sehr nettes Ende vorgefunden. Aber wie gesagt: Wer weiß, dass er nicht viel Durchhaltevermögen besitzt, gleich die Finger von diesem Buch. Ansonsten verspricht das Buch mehr, als es halten kann.

3 Sterne

Sonntag, 17. April 2011

Vögelfrei - Sophie Andresky


Vögelfrei - Sophie Andresky

"Ein Jahr lang hatte ich einen Freifahrtschein. Mein Mann hat ihn selbst unterschrieben: Zwölf Monate lang darf ich ficken, vögeln, lecken und lutschen und ganz allgemein tun und lassen, was ich will, mit wem ich will, wie oft ich will, wann ich will. Und ich hatte nicht nur die Erlaubnis. Ich hatte das Recht dazu."

FAZIT: Ein typischer Nackenbeisser, doch würde ich fast behaupten, dieser hier hat Stil. Die Protagonistin Marei bestraft ihren Mann für einen Fehltritt seinerseits mit einer etwas unkonventionellen Abmachung. Ein Jahr lang darf sie nicht nur über sein Geld verfügen und damit tun und lassen, was sie will, sie darf auch noch (im Rahmen ihrer nicht mehr existenten Ehe) ihre sexuellen Gelüste voll und ganz ausleben. Dabei erfährt sie nicht nur ein paar interessante Details über sich selbst, sondern lernt auch noch Freunde und Feinde kennen, mit denen sie sich herumschlagen muss. Am Ende feiert sie ihre Abschlussparty und auf dieser erzählt sie in kurzen Sequenzen, getarnt als Menü-Gänge ihre Geschichte. Dort begleicht sie auch alte Rechnungen und erfindet sich noch einmal neu.
Freizügig geschrieben und mit allerlei kuriosen Sexideen ausgestattet mutet dieses Buch am Ende doch eher humorvoll an. Trotz der oft von Autoren ausgenutzten Versuchungen etwas ausschweifend über das Thema Sex zu schreiben, schafft es Sophie Andresky ihr Buch nicht wie einen schlecht gemachten Porno daher kommen zu lassen. Sie behält Stil und das wichtigste: Humor.

3 Sterne

Mittwoch, 16. März 2011

Die Mütter-Mafia - Kerstin Gier


Die Mütter-Mafia - Kerstin Gier

Es gibt sie, die perfekten Mamis und Bilderbuch-Mütter, die sich nur über Kochrezepte, Klavierlehrer und Kinderfrauen austauschen. Doch eigentlich sind sie der Albtraum jeder Vorstadtsiedlung. Dagegen hilft nur eins. Sich zusammenrotten und eine kreative Gegenbewegung gründen: die "Mütter-Mafia"! Ab jetzt müssen sich alle braven Muttertiere warm anziehen...


FAZIT: Grandios! Das war das erste Buch, das ich von Kerstin Gier gelesen habe und ich muss sagen, ich bin begeistert. Man könnte fast sagen, sie ist eine "Koryphäe auf ihrem Gebiet". Mitunter einer der besten Frauenromane, den ich bis jetzt gelesen habe. Mit spitzer, ironischer Feder gezeichnete Vorstadtmütter, die zwar perfekt scheinen, aber man sollte aufpassen: Der schöne Schein trügt. Unglaublich witzig geschrieben und mit vielen Stellen, bei denen man sich das laute Auflachen beim besten Willen nicht verkneifen kann. Eine recht alltägliche Story, verknüpft mit dem richtigen Quäntchen Liebe, Happy-End und Friede-Freude-Eierkuchen. Trotzdem nicht zu kitschig und auf jeden Fall nicht nur als Zeitvertreib zum nebenbei lesen. Werde auf jeden Fall so schnell wie möglich die Fortsetzung lesen: "Die Patin". Und auch die anderen Bücher von Kerstin Gier werden möglichst bald den Weg zu mir finden. Ihr Stil ist wirklich klasse!

4 Sterne

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