"Jedes einzelne Buch hat eine Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat und die Seelen derer, die es gelesen und erlebt und von ihm geträumt haben."

Posts mit dem Label Biographie/Historischer Roman werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Biographie/Historischer Roman werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 26. Juni 2011

Leichenraub - Tess Gerritsen


Leichenraub - Tess Gerritsen

Julia Hamill ist schockiert: Stammen doch die menschlichen Gebeine, die sie in ihrem Garten gefunden hat, von einer jungen Frau. Schnell entdeckt die Pathologin Maura Isles, dass sie ermordet wurde - vor ungefähr zweihundert Jahren. Wer ist die junge Tote, wer hat sie so heimlich verscharrt? Julias Neugier führt sie in die Vergangenheit Bostons zur medizinischen Fakultät der Universität. Und zu dem Medizinstudenten Norris Marshall, der hofft, einem gefährlichen Frauenmörder zu stellen - und dabei seine einzige Zeugin in höchste Gefahr bringt ...

FAZIT: Tess Gerritsen gehört definitiv zur Elite der Krimiautoren. Mit ihren teils in der Vergangenheit, teils in der Gegenwart geschriebenen Roman baut sie nicht nur überaus gekonnt Spannung auf, sondern zieht den Leser hinein in einen Kreis der Gefahren, Lügen und Geheimnisse. Sie lässt die Lösung aber nie zu einfach erscheinen, sondern spornt den Leser selbst zum Nachdenken an, so dass einen die Geschichte gar nicht mehr los lässt. Ganz abgesehen davon, dass das Buch so gut geschrieben ist, dass man es gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Mit vielen deteilgetreuen Beschreibungen ihres eigenen, früheren Handwerks, des Arztberufes erschafft Tess Gerritsen eine authentische Welt, die den Leser vollkommen einfängt. Und selbst am Ende ist man sich nicht wirklich sicher, ob nun alles so ist, wie man es sich selbst zusammengereimt hat. Das war zwar mein erster, aber definitiv nicht mein letzter Roman von Tess Gerritsen. Für eher empfindliche Krimileser nicht so geeignet, dafür aber auch sehr gut als Einsteigerlektüre.

4 Sterne

Montag, 9. Mai 2011

Die Totenleserin - Ariana Franklin


Die Totenleserin - Ariana Franklin

Cambridge 1171: Um entsetzliche Kindermorde aufzuklären, wird aus Salerno ein Totenarzt nach Cambridge gerufen - auch wenn diese Kunst alles andere als gottgefällig ist. Keiner ahnt, dass es sich dabei um eine junge Frau handelt, die Beste ihres Fachs. Mit ihrer direkten Art, Aberglauben und Vorurteilen entgegenzutreten, irritiert sich die Mächtigen der Stadt. Auch den Steuereintreiber des Königs verwirrt Adelia, jedoch aus ganz anderen Gründen...

FAZIT: Ein historischer Roman, der durch seine Frische und seine etwas überraschende, wie auch "unkonventionelle" Geschichte (im Hinblick auf den Großteil der Historischen Romane) wieder Lust am Lesen dieses Genres macht. Die Charaktere sind nett und ausgeglichen gezeichnet, doch trotzdem nicht in den üblichen Mustern, sondern mit akzentuierten Merkmalen versehen, so dass sie auch mal aus der Rolle fallen können. Eingewoben in eine kleine Liebesgeschichte und mit einigen Humoreinspritzern gemischt, kommt beim Lesen Entspannung und Freude auf, so dass der Roman sich in einem Rutsch lesen lässt. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz und lässt einem sogar das eine oder andere Mal einen kleinen Schauer über den Rücken laufen. Alles in allem, ein gelungener Historischer Roman, der durch seine Andersartigkeit überzeugt.

4 Sterne

Mittwoch, 18. August 2010

Der Stern der Theophanu - Beate Sauer


Der Stern der Theophanu - Beate Sauer 

Im Jahr 972 wird die junge byzantinische Prinzessin Theophanu aus machtpolitischen Erwägungen mit dem Anwärter auf den deutschen Kaiserthron, dem jungen Otto II., verheiratet. Die Eingewöhnung in der neuen Heimat fällt dem jungen Mädchen aus der glänzendsten Metropole der damaligen Welt jedoch schwer, denn nicht nur in den deutschen Gefielden, sondern auch am Kaiserhof ist das Klima rau. Als Theophanu sich jedoch unverhofft und leidenschaftlich in ihren charmanten Gatten verliebt, wird ihr das Fremde vertraut: Es gelingt ihr nicht nur, den Männern, die sich ihr in den Weg stellen, und ihrer Schwiegermutter die Stirn zu bieten, sondern sie kämpft auch beherzt an der Seite Ottos um die deutsche Kaiserkrone.

FAZIT: Theophanu wurde am Anfang des Buches eine Prophezeihung gemacht: Sie muss die Krone eines großen Reiches an sich bringen ansonsten wird sie eines gewaltsamen Todes sterben. Außerdem wird einmal ein Stern am helligten Tage über den Himmel ziehen, er wird ihr helfen zu gewinnen. Nach dieser Prophezeihung wird Theophanu ihr ganzes Leben ausrichten. Dafür, dass diese Prophezeihung in der Hinsicht ganz schön ausgeschlachtet wird, ist sie am Anfang etwas zu unspektakulär aufgezogen. Aber das nur am Rande. Ansonsten ist es ein gut recherchierter Historischer Roman, der sich mit dem Deutschen Reich in der Frühzeit beschäftigt. Es ist eine gut gelungene Mischung aus wahren Tatsachen und Erfundenem, und hält einen Spannungsbogen, der sich insbesonders auf die Kämpfe bezieht, die Theophanu auszutragen hat. Manchmal zwar etwas zu große Zeitsprünge, aber wahrscheinlich geschichtlich nicht anders hinzukriegen.

4 Sterne

Bild via.

Sonntag, 25. Juli 2010

Die Flucht - Tatjana Gräfin Dönhoff/Gabriela Sperl


Die Flucht - Tatjana Gräfin Dönhoff und Gabriela Sperl

Lena Gräfin von Mahlenberg lebt seit Ende der dreißiger Jahre mit ihrer unehelichen Tochter in Berlin. Als ihr Vater erkrankt, kehrt sie auf das ostpreußische Gut ihrer Eltern zurück und übernimmt die Verwaltung des Hofes. Im Winter 1945 wagt sie mit den Gutsleuten die Flucht vor der Roten Armee. Doch nur der Weg über das gefrorene Haff führt gen Westen.

FAZIT: Anfangs ein etwas ungewöhnlicher Schreibstil, der mit der Zeit aber schnell zu dem Buch und seinem Inhalt passt. Das Thema, Flucht und Vertreibung nach dem zweiten Weltkrieg, finde ich nicht nur hochinteressant, sondern es betrifft mich (im weitesten Sinne) auch selbst. Mein Opa stammt aus Ostpreußen und musste mit 12 die Flucht vor der Roten Armee antreten. Allein und mit nichts als einem Fahrrad. Er hat mir das Buch auch geschenkt und ich muss sagen es kommt den Schrecken und der Angst, die die Leute damals spüren mussten sehr nahe. Mit ihrem nüchternen Erzählstil hat die Autorin eine präzise Schilderung der Fluchumstände geschaffen und zugleich eine wunderbare, aber in jenen Zeiten verbotene Liebesgeschichte präsentiert. Man ist froh, soetwas nicht miterlebt zu haben und hat Erfurcht vor den Leuten, die diese schlimme Zeit gemeistert haben. Mit vielen gut recherchierten historischen Fakten hinterlegt, ist es für geschichtlich Interessierte ein absolutes Muss.
Das Buch wurde übrigends auch verfilmt, ein Zweiteiler in der ARD. Ein sehr emotionaler Film.

4 Sterne

Donnerstag, 3. Juni 2010

Die Bücherdiebin - Markus Zusak


Die Bücherdiebin - Markus Zusak

 "Zuerst die Farben. 
Dann die Menschen. 
So sehe ich die Welt normalerweise. 
Ich versuche es zumindest."

Liesel Meminger. Ihr Bruder stirbt, ihre Mutter verlässt sie. Das einzige, was sie jetzt noch besitzt ist ein Buch. Ein gestohlenes Buch. "Handbuch eines Totengräbers". Es wird sie durch viele Nächte mühenvollen Lesenlernes begleiten, in einem Keller in der Himmelsstraße, mit ihrem (Stief)Papa, im Schein einer Kerosinlaterne. Sie wird weitere Bücher stehlen. Aus einer rießigen Bibliothek, aus dem Scheiterhaufen oder aus einem Fluss. Sie wird andere Dinge stehlen, wird sich prügeln und einen lieben Freund finden. Sie wird einem Menschen helfen zu überleben. Und sie wird alles verlieren. Doch einer begleitet sie durch ihr Leben, erzählt ihre Geschichte und sieht die Farben, die dahinter stehen. Er wird ihr begegnen und wieder verschwinden. Doch am Ende werden sie alle wieder vereint.

FAZIT: Der Erzähl- bzw. Schreibstil des Autors ist anfangs noch sehr ungewöhnlich. Man muss sich zwar nicht anstrengen, da alles in recht kurzen Sätzen gehalten ist, doch man muss sich erst einmal daran gewöhnen. Gegen Ende des Buches merkt man, dass der Autor keinen besseren Stil hätte wählen können. Er passt nicht nur gut dazu, sondern erzählt die Geschichte von Liesel Meminger in einem Deutschland, das von Nazis beehrscht wird. Damals gab es viele solcher Schicksale und das von Liesel Meminger, war wahrscheinlich noch nichtmal das schlimmste. Doch trotz alledem berührt es einem, das zu lesen, mit diesem Kind mitzufühlen und sich zu fragen, warum das alles hatte sein müssen. Es ist ein Buch, das zu den großen der Kinder- und Jugendliteratur zu zählen ist und welches man gelesen haben sollte. Trotzdem gebe ich nur drei Sterne, weil ich diese Lektüre mit sehr gemischten Gefühlen abgeschlossen habe. Aber jeder sollte für sich selber entscheiden, wie er es findet - dieses Buch lässt allzu viele Meinungen zu.


3 Sterne

Freitag, 26. Februar 2010

Eva Luna - Isabel Allende

 

Eva Luna - Isabel Allende


2 Sterne

Follower