"Jedes einzelne Buch hat eine Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat und die Seelen derer, die es gelesen und erlebt und von ihm geträumt haben."

Donnerstag, 4. November 2010

Montag, 1. November 2010

Eifersucht - Heinz Körner


Eifersucht - Heinz Körner

Die erfolgreiche "Ein Lesebuch für Erwachsene"-Reihe des Lucy Körner Verlags, stellt in Beiträgen von verschiedenen Autoren eine sachlich gehaltene Meinung zu unterschiedlichen Themen dar. In diesem Buch geht es um die Eifersucht. Wie sie entsteht, wodurch sie gefördert wird, wo sie hinführen kann. Mit einem ausführlichen Quellenverzeichnis und gut recherchierten Beiträgen wird dem Leser hier ein Einblick in die tiefenpsychologische Welt gegeben. Einfache Wörter und eingestreute Erfahrungen der Autoren machen komplizierte Sachverhalte auch für den Laienleser verständlich. Hier werden nur unterschwellig Lösungsvorschläge gegeben, hauptsächlich will dieses Buch aufklären und zeigen wodurch Eifersucht überhaupt entstehen kann. Die Bekämpfung dieses Problems bleibt ganz allein dem aufmerksamen Leser zur Aufgabe.

4 Sterne

Nur wer träumt, ist frei - E.W. Heine


Nur wer träumt, ist frei - E.W. Heine

Wenn der Gefängniswärter Wilhelm Mann (Herrmann) von der Freiheit tärumt, dann denkt er sich höchstens bis in einen kleinen Landgasthof - und wieder zurück in sein Gefänis. Wenn sein Häftling Otto Tusnelda jedoch an seine verlorene Freihheit denkt, träumt er sich vom Apfelbaum im Gefängnishof, unter dem er sitzt, bis unter den Apfelbaum im Garten Eden ... und kommt nicht zurück

FAZIT: Eine ungewöhnliche Beziehung umgibt den Gefängniswärter Herrmann und den Sträfling Tusnelda. Man könnte es als Freundschaft bezeichnen, aber vielleicht wäre die Beziehung Schüler-Lehrer auch eine angebrachte. Herrmann jedenfalls, kann noch viel von Tusnelda lernen, der durch seinen eintönigen Ablauf im Gefängnis viel Zeit hat zu träumen und über die wichtigen Dinge im Leben nachzudenken. Tusnelda konfrontiert Herrman mit seinen ungewöhnlichen Erkenntnissen und stellt Fragen, über die Herrmann bis dahin nicht nachdachte. Als Leser kann man sich leicht in Herrmanns Lage hineinversetzten und wird mit der Zeit genau wie ebendieser auch belustigt über Tusneldas Fragen nachdenken - und dabei auf ganz überraschende Antworten kommen.
Nur wer träumt, ist frei. Das sollten wir uns immer vor Augen halten. In diesem Buch versucht Heine seinen Leser zu erklären, wie wichtig Träume sein können, und dass wir ohne sie kaum eine Überlebenschance hätten.

4 Sterne

Hackepeter - E.W. Heine


Hackepeter - E.W. Heine

In dieser Fortsetzung der makabren Geschichten von E.W. Heine, deren "Hintersinniger Lakonismus in der Tradition von Edgar Allan Poe und Mark Twain bis zu Gustav Meyrink steht" (Stern), kommt das Grauen wieder aus dem mehr oder weniger alltäglichen Leeben. Für Leser mit gutem Magen.

FAZIT: Damit wäre eigentlich auch schon alles gesagt. Kleine Geschichtchen, die anfangs noch überhaupt nicht grauenvoll anmuten, doch am Ende meist eine sehr makabre Pointe abliefern. Mit der Zeit verstärkt sich das Gänsehautgefühl, das einen überläuft, kommt man zu den Wendungen in Heine's Geschichten. Aus dem Alltag gegriffene Themen verbinden sich mit einem leise kriechenden Gefühl des Unwohlseins, das Heine mit unerwarteten Überraschungen noch verstärkt. Das sind keine gewöhnlichen Krimigeschichten, diese hier sind schon etwas anspruchsvoller und auf eigenartige Weise grauenhafter. 

5 Sterne

Sonntag, 24. Oktober 2010

Mathilde, Eine große Liebe - Sébastien Japrisot

 
Mathilde - Eine große Liebe - Sébastien Japrisot

Sieben Sommer lang sucht die junge Mathilde Donnay ihren im Krieg zum Tode verurteilten und seitdem verschollenen Geliebten. Zart, zerbrechlich, aber zugleich auch mit kriminalistischem Verstand begabt, macht sie sich auf in ein Labyrinth von Wissen und Verleugnung, in dem einzig ein Foto und ein paar verschlüsselte Breife ihr roter Faden sind.

FAZIT: Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Sprachstil macht das Buch einerseits schwierig zu lesen, andererseits verzaubert er den Leser mit magischen Bildern und dem Sprengen der eigenen Vorstellungskraft. Die Geschichte ist sehr einfach gehalten und hat doch sehr viele Verzweigungen und Verwirrungen aufzuweisen, die selbst nach mehrmaligen Lesen, erst sehr zaghaft ihre wahre Natur zeigen. Ein Mädchen, das ihren Verlobten sucht, der, nach einer furchbaren und grausamen Abschlachterei, verschollen ist. Die Obrigkeit hält ihn für tot, doch Mathilde will nicht aufgeben. Mit einer ihr eigenen Starköpfigkeit kämpft sie sich durch eine Suche, die aussichtslos erscheinen will. Aber eben nur erscheinen will.
Das Ende erscheint etwas abrupt und abgehackt, da die Suche als sehr langwierig und verwirrend beschrieben wurde. Es erscheint dem Leser auch fraglich, ob nicht das genaue Gegenteil ein besseres Ende abgegeben hätte, da Sébastien Japrisot, dem Buch doch eher einen hoffnungslosen Touch verliehen hat. Und doch hat es teilweise Stellen, die einen verzaubern und die man immer und immer wieder lesen möchte, um in die Schönheit der Sprache zu versinken.

3 Sterne

Dienstag, 12. Oktober 2010

"Die Schmerzen der Menschen bewegen sich manchmal, 
wenn sie zu groß werden, 
schneller auf das Nichts zu als die Menschen selbst."

 Mathilde, Eine Große Liebe - Sébastien Japrisot

Montag, 4. Oktober 2010

Plötzlich Shakespeare - David Safier


Plötzlich Shakespeare - David Safier

Wenn Mann und Frau sich das Leben teilen, ist das ja schon schwierig. Aber wenn Mann und Frau sich auch noch ein und denselben Körper teilen müssen, dann ist das Chaos perfekt!
Die liebeskranke Rosa wird per Hypnose in ein früheres Leben veretzt, in den Körper eines Mannes, der sich gerade duelliert. Wir schreiben das Jahr 1594, und der Mann heißt William Shakepeare. Rosa darf erst wieder zurück in die Gegenwart, wenn sie herausgefunden hat, was die wahre Liebe ist. Keine einfache Aufgabe: Sie muss sich als Mann im London des 16. Jahrhunderts nicht nur mit liebestollen Verehrerinnen rumschlagen, sondern auch mit Shakespeare selber, der nicht begeistert ist, dass eine Frau seinen Körper kontrolliert. Und während sich die beiden in ihrem gemeinsamen Körper kabbeln, entwickelt sich zwischen ihnen die merkwürdigste Lovestory der Weltgeschichte.

FAZIT: Wie bis jetzt jedes Buch von David Safier hat mich auch "Plötzlich Shakespeare" wieder überzeugt. Eine literarische Meisterleistung ist es sicherlich nicht, und doch ist es wundervoll ironisch geschrieben, mit einer lustigen Idee und Gesprächen zum Schmunzeln. Am Ende vielleicht sogar ein bisschen zu "Liebesklischeehaft" aber im Großen und Ganzen doch ein sehr zu empfehlendes Buch für zwischendurch.

4 Sterne

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