"Was wollen Sie von mir?" - Doris Dörrie
Doris Dörrie erzählt alltägliche Geschichten: von der Liebe und von dem Leid, das sie anrichtet. Todtraurig verlaufen sie und grotesk zugleich, abgrundtief enttäuschen dun mit bitterbösen Pointen. Was sie von den landläufigen Liebesgeschichten unterscheidet? Der lässige, fast frivol anmutende Unernst, mit dem Frau Dörrie sie vor dem Leser ausbreitet, und die spielerische Leichtigkeit, mit der sie das Schicksal ihrer Figuren ins Komische wendet. Das geschieht ohne uafdringliches Augenzwinkern, ohne falschen Zugenschlag und darf, wenn nicht alles täuscht, als sympathisch sublime Spielart von Selbstironie gedeutet werden. Es gehört zur Kunstfertigkeit des komischen Talents, dass es mit Andeutungen und Abbreviaturen auskommt, Szenen und Konflikte bloß skizziert, Chargen wie Charaktere allenfalls in Umrissen entwirft und Einzelheiten nur wichtig nimmt, sofern sie Zusammenhänge erkennen lassen.
Franz Josef Görtz - FAZ
Und damit wäre eigentlich schon alles gesagt. Das ist mein zweites Buch von Doris Dörrie und sie hat es geschafft, mich von meinem Anti-Diogenes-Trip runterzubringen. Es sind gute Autoren, mit sehr guten in Geschichten, die dort verlegt werden. Und Doris Dörrie gehört auf jeden Fall dazu. Diese kleinen Geschichtchen, welche man so leicht bei der Alltagsarbeit nebenher lesen kann, erheitern und schockieren zugleich. Weil sie Dinge beschreibt, die so alltäglich und so allgegenwärtig sind. Ihre Bücher sind auf jeden Fall zu empfehlen!
4 Sterne